Sicherheitskonferenz:Das reicht nicht

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Solche Begegnungen hatte er viele: Wolodimir Selenskij in München, hier mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris. (Foto: Wolfgang Rattay/dpa)

Wolodimir Selenskij bekommt in München warme Worte und viel Sympathie, aber weiterhin kaum die Munition, die er braucht. Der versammelte Westen macht einen verhängnisvollen Fehler.

Kommentar von Daniel Brössler

Was mindestens bleibt von dieser Sicherheitskonferenz, ist eine Frage, auf die jeder die Antwort kennt. Es ist die Frage, die am prominentesten Bundeskanzler Olaf Scholz gestellt hat: Tun wir genug? Tut der Westen, tut Europa genug, um der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen die russischen Invasoren beizustehen? Kurz bevor der deutsche Kanzler diese Frage formuliert hat, mussten die ukrainischen Streitkräfte nach verlustreichen Kämpfen ihren Rückzug aus Awdijiwka bei Donezk verkünden. Unter dem Eindruck ukrainischer Erfolge bei der Befreiung besetzter Gebiete und in Erwartung einer Frühjahrsoffensive war die Sicherheitskonferenz im vergangenen Jahr noch von vorsichtigem Optimismus geprägt gewesen. In diesem Jahr fiel es aufgrund der schlechten Nachrichten schwer, dem Pessimismus Einhalt zu gebieten. Die Frage des Kanzlers war insofern leicht zu beantworten: Nein, wir tun nicht genug für die überfallene, geschundene Ukraine. Bei Weitem nicht.

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:"Tun wir genug?"

Vom Zögerer zum Antreiber: Kanzler Scholz wirbt auf der Münchner Sicherheitskonferenz eindringlich für Hilfe für die Ukraine - im Einklang mit Präsident Selenskij und immer mit Blick auf die USA. Auch ohne dies zu sagen.

Von Daniel Brössler und Nicolas Freund

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