Frankreich:Hat er schon wieder zu viel geredet?

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Präsident Emmanuel Macron liebt die großen Worte. Und muss sich deswegen manchmal auch in der Kunst des Zurückruderns üben. (Foto: Ludovic Marin/AFP)

Emmanuel Macron lässt Zitate von sich verbreiten, wonach Paris nicht den Willen gehabt habe, 1994 den Genozid in Ruanda zu stoppen. Nur: Im Originalvideo fehlen sie. Eine Panne, wie das Élysée behauptet? Gewiss, und was für eine.

Kommentar von Oliver Meiler

Nur selten wiegen Worte schwerer, als wenn sie das Unfassbare eines Genozids fassen sollen. Die Ursachen, die Verantwortlichkeiten. Zum Beispiel im Fall von Ruanda und dem Völkermord an den Tutsi: fast eine Million Todesopfer, in wenigen Wochen, 1994. Eine ewige Wunde. Jedes Wort wiegt eine Welt, gerade, wenn es aus dem Westen und im Besonderen aus Frankreich kommt. Paris spielte eine trübe Rolle damals, darin sind sich die meisten Historiker einig. Es stand hinter dem Regime der Täter, der Hutu.

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