Ruanda:Ein stabiles Land, aber um welchen Preis

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Willkommen bei Kollegen im Westen: Ruandas Präsident Paul Kagame, hier auf Londonreise. (Foto: Alberto Pezzali/via Reuters)

Präsident Paul Kagame regiert autokratisch. Doch der Westen sieht es ihm nach. Das hat mit Schuldbewusstsein zu tun für die Versäumnisse während des Völkermords vor 30 Jahren, aber auch mit Bequemlichkeit.

Kommentar von Paul Munzinger

In dieser Woche erinnert Ruanda an den Völkermord von 1994, und womöglich liegt es daran, dass Paul Kagame am Dienstagabend geschwiegen hat. Ruandas Präsident ist glühender Fan des FC Arsenal und lässt die Welt normalerweise gerne teilhaben an seiner Freude und seinem Frust über das Auftreten des Klubs aus London. Für beides hätte das Spiel gegen den FC Bayern Anlässe zuhauf geboten, doch Kagame blieb - zumindest im Internet - stumm. Auf dem Platz war er dennoch vertreten. Denn Arsenal gegen Bayern, das ist auch das Duell zweier ruandischer Premium-Werbepartner. Bei den Spielern von Arsenal steht das sogar auf den Ärmeln ihrer Trikots: "Visit Rwanda".

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