Etwa eine Milliarde Euro, schätzt das Center for Strategic and International Studies (CSIS), kostet das System, mit dem die Ukraine künftig Luftangriffe aus Russland abwehren will. 400 Millionen kostet Patriot selbst, den Rest machen die Raketen aus, mit dem es feindliche Flugzeuge, Raketen und Marschflugkörper abschießt. Deutschland hat das Abwehrsystem nun an die Ukraine übergeben. Höchst eindringlich hatte das Land zuvor darum gebeten. Patriot, kurz für "Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target", zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt.
Die mobile Startstation, von der aus die Raketen abgefeuert werden, kann man sich vorstellen wie einen großen, schweren Lastwagen, dessen Ladefläche sich kippen lässt. Ein Radarsystem überwacht Flugkörper und nimmt eine "Freund-Feind-Identifizierung" vor. Bis zu 50 Ziele kann Patriot beobachten, fünf davon gleichzeitig bekämpfen. Wie das aussieht, zeigt die Bundeswehr in einem Video: In einer Wolke aus Rauch und Feuer schießt ein länglicher Flugkörper in den Himmel und trifft das Ziel in der Luft. Den Befehl zum Abschluss gibt dabei ein Team von Soldaten. Die Patriot-Raketen können Ziele in bis zu 100 Kilometern Entfernung und 30 Kilometern Höhe treffen - das ist zwei bis drei Mal so hoch, wie Zivilflugzeuge unterwegs sind.