Aktuelles Lexikon:Lithosphäre

In der Kleinstadt Grindavík ist ein Graben aufgebrochen. Bald könnte dort Lava austreten. (Foto: Bjorn Steinbekk/AP)

Sie ist das für die Erde, was die Schale für das Ei ist. Was passiert, wenn sie aufbricht, beschäftigt gerade die Isländer.

Von Sebastian Herrmann

Die Erde und ein Ei gleichen einander: Ihr Inneres wird von einer Schale begrenzt. Die Gesteinsschale des Planeten wird als Lithosphäre bezeichnet, was sich aus den griechischen Begriffen "Lithos" für Stein und "Sphära" für Kugel zusammensetzt. Die Lithosphäre besteht aus der Erdkruste sowie dem äußersten, festen Teil des Erdmantels. Nicht überall ist diese Schale gleich stark, sie ist zwischen 40 und 200 Kilometer dick. Wie eine Eierschale ist die Lithosphäre im Verhältnis zum Gesamtkörper ziemlich dünn: Die Distanz von der Kruste bis zum Erdmittelpunkt beträgt fast 6300 Kilometer. Die Lithosphäre setzt sich aus sieben großen Teilen (sowie ein paar weiteren kleinen) zusammen, die als Lithosphärenplatten oder Kontinentalplatten bezeichnet werden. Diese liegen auf der Asthenosphäre auf, dem weichen Teil des Erdmantels. Der Kontaktbereich wird auch als Fließzone bezeichnet, auf der sich die Kontinentalplatten kontinuierlich bewegen. Quer durch Island zieht sich ein Graben, an dem sich die nordamerikanische von der eurasischen Platte wegbewegt. Hier bricht die Lithosphäre auf. Magma steigt aus der Tiefe auf. Das kann Vulkanausbrüche auslösen, was aktuell auf der Halbinsel Reykjanes im Südwesten Islands erwartet wird.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Alle Nachrichten im Überblick
:SZ am Morgen & Abend Newsletter

Alles, was Sie heute wissen müssen: Die wichtigsten Nachrichten des Tages, zusammengefasst und eingeordnet von der SZ-Redaktion. Hier kostenlos anmelden.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: