Aktuelles Lexikon:Aquarium

So etwas macht man heute eigentlich nur noch fürs Foto, denn Fische leben nicht gut allein und erst recht nicht im Runden. (Foto: Alamy Stock Photos / Dejan Jekic/mauritius images / Alamy Stock P)

Eine uralte Tierhaltungsart, die in Berlin nun zu einer Katastrophe mit knapp 1500 toten Fischen geführt hat.

Von Meredith Haaf

Seit wann sich der Mensch genau von Meereslebewesen hinter Glas bezaubern lässt, ist nicht genau bekannt, aber bereits bei den Sumerern war die Fischzucht und also Gefangenschaft von Fischen üblich. Der Beginn der modernen Aquaristik - der Fachausdruck für alles, was den Betrieb von Aquarien betrifft - liegt in der Mitte des 19. Jahrhunderts. In Deutschland etwa popularisierte der Naturforscher Emil Adolph Roßmäßler die Fischhaltung als Hobby in der Zeitschrift Die Gartenlaube. Seither haben sich Kultur und Technik des Aquariums stark entwickelt, tendenziell ins Größere und kommerziell verwertbare; der klischeehafte kleine runde Fischbehälter mit dem einsamen Goldfisch ist heute tabu, die größten Schau-Aquarien der Welt enthalten 7,5 Millionen Liter Wasser. Unter Tierschützern sind die Becken so umstritten wie Zoos. In Filmen spielen sie oft eine Rolle als hübsche Kulisse für rührende Gespräche oder als Zubehör von Bösewichten, wie in einigen James-Bond-Filmen. Als ästhetisches Element in der Hotelarchitektur und weniger als artgerechter Lebensraum diente auch das Großaquarium mit 1000 Kubikliter Salzwasser, das am Freitag in Berlin zu Bruch ging, wobei etwa 1500 Fische erstickt oder erfroren sind.

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