Geschichte:Geld. Segen. Amen

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Die Kirche hat Ansprüche aus uralten Zeiten: Kloster Neresheim (Foto: pehuka/IMAGO/Panthermedia)

Über 600 Millionen Euro jährlich zahlt der Staat an die Kirchen als Entschädigung für Enteignungen in napoleonischer Zeit. Wie lange noch? Die Gespräche über eine Ablösung sind offenbar gescheitert.

Kolumne von Heribert Prantl

Es gab eine Zeit, da war die FDP ihrer Zeit um fünfzig Jahre voraus. Das ist jetzt fünfzig Jahre her. Damals war die FDP eine kritisch-kluge Partei. In dieser Zeit schrieb sie ein Papier, das in Kirchenkreisen noch immer als anrüchig gilt. Das Papier hieß "Freie Kirchen im freien Staat". Es formulierte "Thesen zum Verhältnis von Kirche und Staat". Im Spätsommer 1973 wurden diese Thesen publik und zum gewaltigen Aufreger, ein Jahr später wurden sie vom FDP-Parteitag in Hamburg verabschiedet. Es war das erste Mal seit Bestehen der Bundesrepublik, dass das geltende Verhältnis von Kirche und Staat von einer Regierungspartei offen kritisiert wurde. Die FDP war damals unter Bundeskanzler Willy Brandt der kleine Koalitionspartner der SPD.

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