Julian Assange:Täter, Opfer und Symbol

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Stella Assange vor einem Poster ihres Mannes Julian, am Mittwoch in London. (Foto: Kin Cheung/AP)

Der Gründer von Wikileaks hat sich zu einem politischen Opfer stilisiert, was jede rechtliche Aufarbeitung seiner Taten unmöglich erscheinen lässt. Die Wahrheit ist deutlich komplexer. Eine unabhängige Justiz sollte das erkennen.

Kommentar von Stefan Kornelius

Julian Assanges Schicksal hat natürlich nichts mit der Schwarz-Weiß-Sphäre zu tun, in die sich seine Anhänger gerne zurückziehen. Nichts an diesem Mann ist einfach. Die Geschichte des Wikileaks-Gründers, Hackers und Politaktivisten ist überladen mit Widersprüchen, Mythen und einer ungesunden Ideologisierung. Mal wirkt all dies für, mal gegen Assange. Falsch wäre es jedenfalls, in der - nun aufgeschobenen - Entscheidung des Obersten Gerichtshofs von Großbritannien ein Urteil über die Person und sein Wirken insgesamt zu sehen.

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Von Michael Neudecker

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