Migration:Die Herberge will schließen

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Soll man sie reinlassen? Flüchtlingskinder, die auf dem Marktplatz von Edirne in der Türkei ausharren. (Foto: Ozan Kose/AFP)

Kurz vor Heiligabend kommen aus Europa gleich drei Botschaften an die Flüchtlinge aus aller Welt. Mit Weihnachten haben sie wenig zu tun, dafür aber viel mit den Zwängen, in denen Politik nun mal steckt.

Kommentar von Detlef Esslinger

Es ist natürlich eine bizarre Ironie. Ausgerechnet vier Tage vor Heiligabend hat Europa die Botschaft ausgesendet, dass es seine Herbergen künftig geschlossen halten will. Gleich dreifach wurde die Botschaft versandt. Erstens durch die EU: Sie verkündete eine Art Konzept, wie sie Migranten künftig vor der Tür halten will. Zweitens durch Frankreich, wo die Nationalversammlung ein Gesetz beschloss, das den bereits im Land Lebenden die Existenz schwer machen will. Und drittens durch Deutschland, wo die Koalition unter anderem hofft, künftig Menschen leichter loszuwerden, die man nicht mehr haben will. "Macht zu die Tür, die Tor macht dicht"; die Umdichtung eines alten Adventsliedes böte sich an.

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