Demokratie:Und jetzt: fürs gute Leben kämpfen

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Der Protest gegen Rechtsextremismus lebt auch in kleinen Orten: Knapp tausend Menschen demonstrieren gegen eine Veranstaltung der AfD in Schortens im Landkreis Friesland. (Foto: Sina Schuldt/dpa)

Die überwältigende Mehrheit der Gesellschaft will Verantwortung übernehmen für das Gemeinwesen und dessen Zukunft. Es ist Zeit, über politische Hoffnungen zu reden.

Kolumne von Carolin Emcke

Wer wollen wir gewesen sein? Wenn spätere Generationen auf diese Zeit schauen, wie werden sie denken über uns? Welche Gesellschaft wollen wir übergeben haben an die, die nach uns kommen? Werden wir es sein, die eine autoritäre, Menschen hierarchisierende Ordnung nicht verhindert haben? Wer wollen wir gewesen sein? Wollen wir diejenigen gewesen sein, die zugelassen haben, dass Menschen angegriffen und verprügelt werden, weil sie jüdisch sind, wollen wir diejenigen sein, die zugelassen haben, dass Menschen verhöhnt und verletzt werden, weil sie anders aussehen oder anders glauben oder anders lieben als eine als Norm verstandene Mehrheit, wollen wir es sein, die zugelassen haben, dass diejenigen, die diese Gesellschaft mit aufgebaut und bereichert haben, die hier geschuftet und gelebt haben, nicht zählen, dass sie abgewertet oder abgeschoben werden, wollen wir diejenigen sein, die zugelassen haben, dass die, die um die Wahrheit und um die Demokratie ringen, denunziert und gehetzt werden?

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