Coronakrise:Jetzt entscheidet sich, wie schlimm die nächsten Monate werden

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Wer jetzt hier liegt, liegt im Schnitt länger als die Vorgänger vor einem Jahr - hier eine Intensivstation mit Covid-Patienten in Aachen. (Foto: Ina FAssbender/AFP)

Politiker warnen vor dem Virus, heben aber die Maskenpflicht in Schulen auf und öffnen die Stadien. Vorsicht wäre angebracht.

Kommentar von Hanno Charisius

Es gibt ein paar Tatsachen, die man beim Ausblick auf die kommenden Pandemiewochen im Blick behalten muss. Nach bald zwei Jahren mit dem Virus mögen sie banal wirken. Doch weil viele Menschen sie gerade ignorieren, davon eine bemerkenswerte Zahl an Politikern, seien sie hier noch einmal genannt: Das Coronavirus findet noch immer genug Menschen, die es infizieren kann. Sogar so viele, dass die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen wieder exponentiell wächst. Das Virus wird durch Kontakte zwischen Menschen übertragen. Sollte das Virus nicht urplötzlich durch irgendeine Wundermutation weniger infektiös werden, oder die Menschen ihr Verhalten nicht ändern und ihre Kontakte wieder drastisch reduzieren - ändert sich also jetzt nichts, können die Intensivstationen in wenigen Wochen bereits wieder überfüllt sein. Wenn in dieser Situation ein paar Koalitionäre in spe behaupten, eine ernste Gefahr für die öffentliche Gesundheit bestehe nicht mehr, und auch das Gesundheitssystem drohe nicht mehr zu überlasten, ist das höchst verstörend.

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