Beckenbauer als Idol:Franz im Glück

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Das Volk macht eine typische Handbewegung, hier bei einer Begegnung mit seinem Kaiser im Jahr 2008. (Foto: imago sportfotodienst/imago sportfotodienst)

Die Deutschen neigen zu Vorsicht und Bedacht, daher versammelten sie sich gern hinter einem, dem alles einfach gelang. Dass er das Sommermärchen möglich machte, war sein größter Dienst am Volk. Zumindest sah es lange danach aus.

Kommentar von Ralf Wiegand

Wer kann das schon von sich sagen, ein Mensch zu sein, "in dem alle Sonntage vereint sind", so hat Franz Beckenbauer das einmal ausgedrückt auf dem Höhepunkt seines Erfolges. Er klang dabei wie Hans im Glück, den die Brüder Grimm in ihrem Märchen sagen ließen: "Ich muss in einer Glückshaut geboren sein, alles, was ich wünsche, trifft mir ein, wie einem Sonntagskind." Nur dass Hans immer glücklicher wurde, je weniger er besaß: Einen Klumpen Gold hatte er gegen ein Pferd getauscht, das Pferd gegen eine Kuh, die Kuh gegen ein Schwein, das Schwein gegen eine Gans, die Gans gegen einen Stein, der ihm schließlich in den Brunnen fiel. Und alles war wieder leicht.

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