Hubert Aiwanger:Auf der Kippe

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Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger weist die Vorwürfe, er habe als Schüler ein antisemitisches Flugblatt verfasst, zurück. (Foto: IMAGO/Dwi Anoraganingrum/IMAGO/Panama Pictures)

Es bleiben wichtige Fragen zum Flugblatt offen. Was wächst, ist die Wut, vor allem beim Partner CSU. Was ist mit dem Selbstbewusstsein dieser Partei?

Kommentar von Sebastian Beck

In Bayern zieht gerade mitten im Wahlkampf eine schwere politische Krise herauf. Es geht inzwischen um weit mehr als um ein Flugblatt. Es geht um Vertrauen und Glaubwürdigkeit und damit letztlich auch um die Frage, ob die sogenannte Heimatkoalition aus CSU und Freien Wählern noch eine Zukunft hat. Das Verhältnis zwischen Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und seinem Stellvertreter Hubert Aiwanger (FW) erscheint nach dem dramatischen Wochenende distanzierter denn je zuvor. Die Erklärung, mit der Aiwanger die Affäre um die antisemitische Hetzschrift am Samstag beenden wollte, hat nichts besser gemacht. Denn in der CSU dürfte sich kaum jemand finden, der Hubert und Helmut Aiwangers Darstellungen Glauben schenkt oder daraus nicht zumindest weitere Fragen ableitet.

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:Hubert Aiwangers Bruder sagt, er sei der Urheber des antisemitischen Flugblatts

Bayerns stellvertretender Ministerpräsident äußert sich zu dem Vorwurf, in seiner Jugend ein rechtsextremistisches Pamphlet verfasst zu haben. Ein Gutachten legt nahe, dass es auf derselben Schreibmaschine geschrieben wurde wie Aiwangers Facharbeit. Nun sagt dessen Bruder, er sei es gewesen, der das Flugblatt verfasst habe.

Von Katja Auer, Thomas Balbierer, Sebastian Beck, Andreas Glas und Johann Osel

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