Demokratie:Die AfD nährt vorschnell ihren Opfernimbus

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Tino Chrupalla wurde im Krankenhaus behandelt, Alice Weidel musste ihre Privatwohnung verlassen. Warum? Haben Ärzte und Polizei bisher nicht gesagt. (Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

Die Parteivorsitzenden Weidel und Chrupalla gelten als gefährdete Personen, keine Frage. Doch bei zwei möglichen Sicherheitsvorfällen verbreitet die Partei nun Hysterie, statt Aufklärung abzuwarten.

Kommentar von Stefan Kornelius

Politik ist ein emotionales Geschäft, und wo starke Emotionen im Spiel sind, ist Gewalt leider nicht fern. Die deutsche Geschichte ist voller Beispiele für das unheilvolle Wechselspiel von Politik und Gewalt. Die Weimarer Republik wurde in der Gewalt geboren, am Ende hatte die Demokratie keine Chance gegen die brutale Anarchie von links und von rechts - und gegen die Gewalt der Sprache und der Gerüchte, die all das Morden und die Schlägereien begleiteten. Paul A. Webers Zeichnung "Das Gerücht", entstanden 1943, zeigt diese hysterisierende Kraft in Form eines Schlangenwesens, das durch eine Hochhausschlucht fliegend die Menschenmassen mit seinem Gerüchtegift infiziert.

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