Thüringen:Das Menetekel von Sonneberg

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Die Wahlbeteiligung war gering, die Werbung für die AfD aber groß - und am Ende gewann Robert Sesselmann von der rechten Partei. (Foto: Jacob Schröter/Jacob Schröter/Imago)

Der Erfolg der AfD in Thüringen könnte der Beginn eines Unheils sein. Die anderen Parteien müssen jetzt beweisen, dass sie einen Triumphzug der Rechten verhindern können.

Kommentar von Roland Preuß

Man könnte den Wahlsieg der AfD am Sonntag in Sonneberg abtun als Nebensächlichkeit. Die Rechtsaußenpartei hat ja nur den Landrat im kleinsten Landkreis Ostdeutschlands gewonnen, ein waldiges Stück Südthüringen mit knapp 50 000 Wahlberechtigten, von denen nicht einmal 60 Prozent an der Abstimmung teilnahmen. Der neue AfD-Landrat Robert Sesselmann wird weder die Grenzen schließen können noch den Euro auflösen, sein Handlungsspielraum ist eingehegt von Gesetzen, Gerichten und dem Kreistag, in dem die AfD keine Mehrheit hat. Und die Lage im ländlichen Osten ist ohnehin eine andere als im tiefen Westen der Republik oder in den Großstädten. Sonneberg ist nicht Deutschland. Also entspannt bleiben und weiterblättern?

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