8,1 Millionen sahen ESC-Sieg für Schweden
Das Finale des Eurovision Song Contest (ESC) hat in der ARD nur eine maue Quote geholt. Im Schnitt 8,11 Millionen Menschen sahen am Samstagabend von 21 Uhr an die fast vierstündige Show aus Wien, die Måns Zelmerlöw mit "Heroes" für Schweden gewonnen hat. Damit siegte das skandinavische Land zum sechsten Mal bei dem Liederwettbewerb, den es seit 1956 gibt. Der Grand Prix wird somit 2016 wahrscheinlich in Stockholm ausgetragen, wenn sich das Siegerland für seine Hauptstadt entscheidet.

ESC-Finale in Wien:Deutschland: 0 Punkte
Was war das wieder für ein Spektakel! Ein Klavier geht in Flammen auf, einer Frau wird das Kleid vom Leib gerissen, Menschen werden zu Werwölfen. Und am Ende sitzt da eine geknickte Ann Sophie.
So wenig Interesse gab es in Deutschland an der Übertragung des ESC schon seit sechs Jahren nicht mehr. Damals sahen nur etwa 7,3 Millionen Menschen den Wettbewerb. Als Lena Meyer-Landrut 2010 in Oslo den Sieg für Deutschland holte, verfolgten 14,7 Millionen Zuschauer das Geschehen. Als sie ein Jahr später als Titelverteidigerin in Düsseldorf auftrat, waren es 14 Millionen.
Null Punkte für Ann Sophie
Enttäuschend endete der Abend für Deutschland: Trotz eines ordentlichen Auftritts erhielt Ann Sophie ("Black Smoke") null Punkte. Die 24-Jährige war im März als Zweitplatzierte beim deutschen Vorentscheid nachgerückt, nachdem der eigentliche Sieger Andreas Kümmert überraschend zurückgetreten war. Auch Gastgeber Österreich ging mit "The Makemakers" leer aus. Im vergangenen Jahr hatte Conchita Wurst den Eurovision Song Contest mit 290 Punkten nach Wien geholt.
Platz zwei für Russland
Noch bevor alle 40 Länder ihre Stimmen vergeben hatten, stand der Sieger fest -Zelmerlöw holte mit seinem Song "Heroes" schlussendlich 365 Punkte. Auf dem zweiten Platz landete Russlands Polina Gargarina, auf Platz drei "Il Volo" aus Italien. Zum ersten Mal nahm in diesem Jahr Australien am Eurovision Song Contest teil - Guy Sebastian schaffte mit "Tonight Again" den fünften Platz.
Show ohne große Momente

Nachlese zum ESC-Finale in Wien:Held mit Heldenlied
Ein nett aussehender Schwede mit nett klingendem Popsong gewinnt. Und was war sonst beim ESC-Finale? Drama in Frauengesichtern, Pharrell-Williams-Mode auf Männerköpfen - und natürlich Conchita.
Etwa 100 Millionen Zuschauer verfolgten das ESC-Finale vor dem Bildschirm. Arabella Kiesbauer, Alice Tumler und Mirjam Weichselbraun führten durch die Show. Zu Beginn schwebte Vorjahressiegerin Conchita Wurst über dem Publikum und sang zusammen mit den drei Moderatorinnen das Lied zum Motto des Abends: "Building Brigdes". Aber die großen Momente fehlten dem Abend.