Journalismus:Axel Springer will Mitarbeiter der Nachrichten-App Upday durch KI ersetzen

Bereits im Sommer mussten mehr als 50 Mitarbeiter bei Upday gehen. Bis Mitte 2025 soll auch für die rund 70 restlichen Mitarbeiter Schluss sein. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Die Zusammenarbeit mit Samsung hat der Verlag zum Jahresende gekündigt. Rund 70 Beschäftigte in ganz Europa verlieren ihre Jobs.

Axel Springer will sich im kommenden Jahr von den Mitarbeitern der Nachrichten-App Upday trennen - und sie durch künstliche Intelligenz ersetzen. In einer Mitteilung des Verlagshauses heißt es, man wolle damit testen, welche Chancen sich "für den Journalismus und die Nachrichtenbranche aus dieser Technologie ergeben". Upday soll im Sommer 2024 als KI-basierter "Trend-News-Generator" an den Start gehen, der Name soll derselbe bleiben.

Upday ging 2015 aus einer Partnerschaft zwischen Samsung und Axel Springer hervor. Das Versprechen: Nachrichten sollen für Samsung-Nutzer kompakt gebündelt und kuratiert werden. Aber auch der Standort und das Nutzverhalten sind entscheidend für die angezeigten Inhalte. Die App ist auf Samsung-Handys vorinstalliert, es gibt sie inzwischen aber auch für Apple-Nutzer. Über die Jahre expandierte "Upday for Samsung" in mehr als 30 Länder. Die Zusammenarbeit zwischen dem Verlag und dem Technologiekonzern wird nun beendet und die Springer Upday GmbH und Co. KG dichtgemacht.

Die dpa sowie das Medien-Portal Kress berichten, dass alle Beschäftigten von Upday bis spätestens Mitte 2025 gehen müssen - derzeit sind das etwa 70 Mitarbeiter in ganz Europa. Bereits im vergangenen Juni gab es bei Upday eine Kündigungswelle. Um die App "gesund und wettbewerbsfähig zu halten" mussten 51 Mitarbeiter gehen. Offizieller Grund waren zurückgehende Werbeeinnahmen. Schon damals kursierte aber in der Belegschaft die Befürchtung, KI könnte die Mitarbeiter ersetzen.

Die bisherige Zusammenarbeit mit Samsung hat Axel Springer eigenen Angaben zufolge zum Jahresende gekündigt. In der Mitteilung vom Freitag heißt es, man wolle die Marke Upday "zunächst in kleinerem Rahmen" mit KI betreiben.

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