quoted. der medienpodcast:Medien und die AfD: Wie berichten über Rechts?

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Vorschaubilder (Foto: SZ)

Die AfD erreicht mittlerweile Umfragewerte von rund 20 Prozent. Oft wird die hohe Zustimmung in den Medien mit Protestwählern erklärt, doch diese These ist schon länger umstritten. Was müsste sich bei der Berichterstattung ändern?

Von Nadia Zaboura und Nils Minkmar

Die AfD ist dauerpräsent in den deutschen Medien: Umfragen sehen sie mittlerweile bundesweit bei rund 20 Prozent und die Abgrenzungsdebatten der anderen Parteien sorgen für zusätzliche öffentliche Aufmerksamkeit. Eine Erklärung für den aktuellen Erfolg der Partei taucht in Medien und Politik auch zehn Jahre nach der Gründung der AfD immer wieder auf: Die hohe Zustimmung gehe auf Protestwählerinnen und -wähler zurück, die vor allem unzufrieden seien mit der Arbeit der Bundesregierung. Menschen also, die nicht unbedingt rechtsextrem eingestellt seien, sondern der Politik nur einen "Denkzettel" verpassen wollten.

In der Wissenschaft ist diese Deutung seit längerem umstritten. Gerade erst hat eine neue Studie der Otto-Brenner-Stiftung gezeigt, dass die AfD sich bei ihrer Wählerschaft mittlerweile etabliert hat. Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer warnt gar vor einer Verharmlosung der Partei durch den Versuch, ihren Erfolg mit Protestwählern zu erklären.

Warum ist die Protestwahl-These trotzdem weiter öffentlich so präsent? Berichten manche Medien zu viel über die AfD? Und welche Art der Berichterstattung sollte man ausbauen?

Darüber diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Journalist Nils Minkmar in dieser neuen Podcastfolge. Zu Gast ist die Rechtsextremismus-Expertin Pia Lamberty, Sozialpsychologin und Geschäftsführerin des Centers für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS).

Auch im nächsten "medientalk live" der CIVIS Medienstiftung geht es um die Berichterstattung über die AfD: Live am Donnerstag, 10.8. um 18 Uhr im Instagram Kanal von COSMO.

"quoted. der medienpodcast" ist eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Die nächste Ausgabe erscheint in 14 Tagen, am Donnerstag, dem 17. August 2023.

Weiterführende Links:

https://www.otto-brenner-stiftung.de/afd-radikalisiert-und-etabliert/

https://www.deutschlandfunk.de/afd-medien-berichterstattung-alice-weidel-stern-kritik-100.html

https://uebermedien.de/85805/haben-medien-die-afd-gross-gemacht/

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