Krieg in Nahost:"New York Times" korrigiert sich

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Das Verlagsgebäude der "New York Times" in Manhattan. (Foto: Erik McGregor/imago images/Pacific Press Agenc)

In einem ersten Bericht zur Explosion auf dem Gelände des Ahli-Arab-Krankenhauses in Gaza habe man sich zu sehr auf Informationen der Hamas verlassen.

Die New York Times korrigierte sich am Montag in Bezug auf eine erste Schlagzeile und einen ersten Bericht, der auf der Webseite der Zeitung nach der Detonation auf dem Gelände des Ahli-Arab-Krankenhauses im Süden von Gaza-Stadt erschien. Am 17. Oktober habe man die Nachricht ganz oben auf der Homepage platziert, erklärt nun eine "Editors' Note" der New York Times. Frühe Versionen des Berichts hätten einen falschen Eindruck davon vermittelt, was über die Explosion bekannt war und wie glaubwürdig diese Informationen waren: "The report left readers with an incorrect impression about what was known and how credible the account was."

Zu stark habe sich der Bericht auf Behauptungen der Hamas verlassen "und nicht klargestellt, dass diese Behauptungen nicht sofort verifizierbar waren". Die Erklärung stellt klar, dass die Times ihre Berichterstattung kontinuierlich aktualisiert habe, und so schließlich auch ergänzt habe, dass die Todeszahlen womöglich geringer sind als zunächst berichtet. Ebenso dass die Verantwortung für den Einschlag von Israel wie auch von palästinensischer Seite abgestritten wird, dass allerdings US- und andere internationale Regierungsvertreter von Belegen berichten, die zeigen würden, dass die Rakete aus Palästina kam. Innerhalb von zwei Stunden, heißt es, hätten Bericht wie auch Schlagzeile auf der Webseite der Times das Ausmaß der Explosion wie auch die umstrittene Verantwortlichkeit korrekt dargestellt.

Eine klare Entschuldigung enthält die "Editors' Note" nicht. Eingeräumt wird aber, dass in dieser heiklen Situation die Redakteure der New York Times sorgfältiger hätten berichten müssen, und deutlicher hätten benennen müssen, welche Informationen verifiziert werden konnten. Leitende Redakteure überprüften laufend, welche zusätzlichen Schutzmechanismen in Breaking-News-Lagen wie diesen künftig nötig sein könnten.

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