Medienunternehmer:Rupert Murdoch tritt als Fox-Chef zurück

Rupert Murdoch 2017 als Zuschauer bei den US Open in New York. (Foto: JEWEL SAMAD/AFP)

Der einflussreiche Geschäftsmann übergibt im Alter von 92 Jahren die Leitung von Fox und News Corp. seinem Sohn Lachlan, berichtet der zum Imperium gehörende US-Nachrichtensender Fox News.

Der Medienunternehmer Rupert Murdoch tritt als Chef der US-amerikanischen Fox-Gruppe und des Verlags News Corp. zurück. Der 92-Jährige wolle die Leitung an seinen Sohn Lachlan übergeben, kündigte er laut dem TV-Sender Fox News am Donnerstag an.

"Im Namen der Vorstände von Fox und News Corp., der Führungsteams und aller Aktionäre, die von seiner harten Arbeit profitiert haben, gratuliere ich meinem Vater zu seiner bemerkenswerten 70-jährigen Karriere", sagte Lachlan Murdoch demnach.

Der aus Australien stammende Rupert Murdoch ist mit seinen mitunter extrem konservativ berichtenden Medien seit Jahrzehnten immens einflussreich. In den USA ist er vor allem für den Nachrichtensender Fox News bekannt .

Skandalumwobenes Medienimperium

Anfang dieses Jahres hatte Murdoch zugegeben, dass einige der Moderatoren bei Fox News nach der Präsidentschaftswahl 2020 Lügen verbreitet haben. Sie hätten die Aussagen des unterlegenen Kandidaten Donald Trump wonach die Wahl "gestohlen" worden sei, unterstützt, sagte Murdoch Gerichtsdokumenten zufolge.

US-Medien
:Rupert Murdoch gesteht, dass Fox News Wahllügen verbreitet hat

Der Chef des Nachrichtensenders sagt in einer eidesstattlichen Erklärung aus, dass einige Moderatoren wissentlich Lügen über die US-Präsidentschaftswahl 2020 zugelassen haben.

Von Laurenz Gehrke

Bereits in den 1970er Jahren hatte Murdoch sein Medienimperium auf die USA erweitert. Zum Portfolio gehören neben der Fox-Sendergruppe unter anderem die Zeitungen New York Post, The Sun in Großbritannien und die US-Finanzzeitung Wall Street Journal.

Murdochs enge Beziehungen zur Macht und sein Geschick, die politische Elite für seine Interessen einzuspannen, sind legendär. "Republikaner dachten ursprünglich, dass Fox für uns arbeite. Nun stellen wir fest, dass wir für Fox arbeiten", sagte der Redenschreiber des früheren US-Präsidenten George W. Bush, David Frum, einmal in einem TV-Interview.

© SZ/Reuters/dpa/Bloomberg/laug - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusMedienmogul
:Das Imperium bröckelt

Aus dem Leben des Medienunternehmers Rupert Murdoch werden schmutzige Details publik: Es geht um Scheidung, Überwachung und Verleumdung.

Von Anna Ernst

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: