Im Westen Mexikos ist ein Journalist ermordet aufgefunden worden. Der Leichnam von Luis Martín Sánchez Iñiguez sei am Samstag in der Stadt Tepic entdeckt und von seinen Angehörigen identifiziert worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Nayarit mit. Auf dem Körper des Toten, der Spuren von Gewalt aufwies, lagen zwei handbeschriftete Pappdeckel. Zum Inhalt der Aufschriften machte die Behörde keine Angaben. Sánchez war in Nayarit Korrespondent der Tageszeitung La Jornada, einer der wichtigsten Zeitungen des bevölkerungsreichsten spanischsprachigen Landes der Welt.
Luis Martín Sánchez Iñiguez war seit Mittwochabend nicht mehr gesehen worden. Seine Zeitung schrieb, dass vor ihm in diesem Jahr schon mindestens vier andere Journalisten in Mexiko ermordet wurden. Laut dem Bulletin der Generalstaatsanwaltschaft wird noch ein weiterer Medienschaffender in Nayarit vermisst. Ein anderer Journalist, der am Freitag von bewaffneten Männern verschleppt worden war, sei hingegen wohlbehalten wieder aufgefunden worden.
Die internationale Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) zählt Mexiko zu den weltweit gefährlichsten Ländern für Medienschaffende. Die Verstrickung von Politik und organisiertem Verbrechen mache es lebensgefährlich, über sensible Themen wie Korruption oder Drogen- und Menschenhandel zu berichten, und lähme die juristische Verfolgung von Straftaten, schreibt die Organisation. Auf der Rangliste der Pressefreiheit hat sie Mexiko auf Platz 128 von 180 gesetzt.