Streaming:Abgekapselt: Das Weltraum-Drama „Spaceman“ auf Netflix

Lesezeit: 1 min

Adam Sandler als Kosmonaut Jakub in dem Netflixfilm „Spaceman“. (Foto: Cr. Courtesy/Netflix © 2023/dpa)

Adam Sandler spielt in „Spaceman“ einen traurigen Kosmonauten. Eine riesige Weltraum-Spinne hilft ihm durch die Einsamkeit.

Von Weronika Peneshko, dpa

Berlin (dpa) - Ein Kosmonaut auf monatelanger, einsamer Mission zu einem unerklärlichen Nebel - darum geht es im neuen Netflix-Film mit Adam Sandler („Kindsköpfe“) und Carey Mulligan („The Great Gatsby“). Das Weltraum-Drama „Spaceman“, das ab dem 1. März auf der Streaming-Plattform zu sehen ist, ist vor allem auch die Geschichte eines tief einsamen Mannes, der sich von den Menschen um ihn herum buchstäblich abkapselt.

Der Film basiert auf dem tschechischen Roman „Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt“ von Jaroslav Kalfař von 2017 und feierte Weltpremiere bei der Berlinale Mitte Februar.

Adam Sandler kann auch seriöse Rollen

Adam Sandler erscheint in „Spaceman“ in einer für ihn ungewöhnlichen Rolle, spielt er doch immer eher Quatschköpfe in Hollywood-Streifen. In diesem zeigt er, dass er auch seriöse Rollen spielen kann. Er tritt als tschechischer Kosmonaut Jakub Procházka auf, der über Monate hinweg allein in einem Raumschiff unterwegs ist, um den mysteriösen Chopra-Nebel hinter dem Planeten Jupiter zu untersuchen. „Wie ist es so, der einsamste Mensch der Welt zu sein?“, wird Jakub gleich zu Beginn des Films von einem zugeschalteten Mädchen treffend gefragt. Die Leere des Alls scheint auch in ihm zu herrschen. 

Denn in Rückblenden wird klar, dass sich Jakub nur schwer seiner eigenen Frau Lenka öffnen kann. Jakub hat die von Carey Mulligan (38, „Der große Gatsby“) gespielte Lenka allein gelassen, als sie eine Fehlgeburt mit ihrem ersten Kind erlitt. Und während sie das zweite Kind austrägt, schwebt er durchs All. Lenka nennt ihn Spaceman - was man einerseits als Kosmonaut verstehen kann, andererseits aber auch als Mann, der viel Raum zwischen sich und anderen lässt. Auch das Weltall als Spielort ist metaphorisch: Jakub ist komplett entfremdet, weil er nichts und niemanden an sich heranlässt. Mulligan ist in dieser Rolle - ähnlich wie bei „The Great Gatsby“ als Daisy - hauptsächlich Projektionsfläche eines Mannes. 

Eine Spinne als Auswuchs des Unterbewusstseins

In dem Moment, als Lenka die Kommunikation mit Jakub abbricht, scheint er seinen Verstand zu verlieren. Im Traum krabbelt ihm eine Spinne aus dem Kopf, die er am nächsten Morgen in voller Pracht kennenlernt. Dem massiven Insekt leiht im englischen Originalton Paul Dano („The Fabelmans“) seine Stimme. Sie kann als Auswuchs Jakubs Unterbewusstseins verstanden werden, die ihn dabei begleitet, sich selbst zu verstehen. 

© dpa-infocom, dpa:240229-99-165666/3

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