Rechtsruck in französischen Medien:Die große Schlacht

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Seit mittlerweile drei Wochen im Streik: die Redaktion des "Journal de Dimanche". (Foto: Christophe Archambault/AFP)

Der Streik der wichtigsten Sonntagszeitung Frankreichs gegen die Besetzung ihres Chefpostens mit einem Rechtsextremen hat sich zum Kulturkampf um die Zukunft der Medien ausgeweitet.

Von Thomas Kirchner, Paris

Es ist ihnen offenbar ernst, es geht um viel. Seit mehr als drei Wochen befinden sich die rund 60 Mitarbeiter des Journal de Dimanche nun im Ausstand. Seither erscheint die Zeitung nicht mehr, auch die Website ist tot. Die Journalisten protestieren gegen die Ernennung des umstrittenen extrem rechten Kollegen Geoffroy Lejeune zum Chefredakteur. Das JDD, wie es überall genannt wird, ist die einzige eigenständige nationale Sonntagszeitung. Politisch bisher leicht rechts von der Mitte, schafft es das Blatt trotz einer überschaubaren Auflage von 135 000 Exemplaren oft, die Agenda am Wochenende zu setzen und Themen anzustoßen. Der Kampf um JDD ist zu einer Schlacht, einem Kulturkampf um die Zukunft der französischen Medien geworden.

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