Bauernproteste und Presse:Lauter Blockaden

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Auf dem Traktor: Landwirte legten Sonntagnacht den Zugang zur "Allgäuer Zeitung" lahm. (Foto: Matthias Becker)

Die Bauern protestieren jetzt auch gegen Zeitungsverlage. Eine kleine Geschichte der Pressefeindschaft.

Von Willi Winkler

In Berlin ging's los, in Hamburg, Frankfurt, München, Essen und Hannover weiter. Überall versuchten die Blockierer, die Auslieferung der Zeitungen zu verhindern. Was mit Sprechchören begann, setzte sich mit Steinwürfen weiter, Molotowcocktails flogen, Lieferwagen gingen in Flammen auf. Es ging gegen die "blanken Aufhetzungen" (Jürgen Habermas) der Springer-Zeitungen, die für den Mordanschlag auf Rudi Dutschke verantwortlich gemacht wurden. Die Wasserwerfer konnten dagegen wenig ausrichten. Mit Tausenden Polizisten versuchte die Staatsgewalt, dem Treiben ein Ende zu machen, aber die Kämpfe tobten über das ganze Wochenende. In München starben bei den Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Demonstranten zwei Menschen, wer dafür verantwortlich war, konnte nie geklärt werden.

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