Historie:"Das Meer! Das Meer!"

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Söldner, Heerführer, Philosoph: Der Athener Xenophon hinterließ mit der "Anabasis" eines der bedeutendsten Geschichtswerke der Antike. Das Bild zeigt ihn als Reiter in einer fantasievollen Darstellung von 1833, mit Szenen aus dem Zug der Zehntausend (Charles Aubrey). (Foto: Imago Images/Kharbine-Tapabor)

Er war Schriftsteller und Söldner, Philosoph und Warlord: Ein neues Buch schildert den antiken Griechen Xenophon nicht nur als Helden des berühmten "Zugs der Zehntausend", sondern als schillernde Persönlichkeit, die alle Widersprüche ihrer Zeit verkörpert.

Von Joachim Käppner

Und plötzlich sind sie ganz allein: Ein griechisches Heer steht, von den Verbündeten verlassen, in Kunaxa, tief im Herzen des persischen Imperiums, fast 3000 Kilometer von den Küsten der Heimat entfernt. Seine Anführer sind tot, die Krieger selbst befinden sich in einem Land, das sie als Feinde betrachtet. Da aber spricht Xenophon, geborener Athener und bisher ohne Kommando in diesem Heer, zu den Seinen: "Wenn wir uns aufgeben und in die Gewalt des Großkönigs geraten, was werden wir dort wohl erdulden? Er, der seinem eigenen Bruder Kopf und Hand abhauen und auf die Pfähle stecken ließ! Wird er nicht alles daransetzen, um durch härteste Bestrafung allen Menschen Furcht vor einem Kriegszug gegen ihn einzujagen? Dass wir auf keinen Fall in seine Gewalt geraten, dafür muss nun alles unternommen werden." Und so nimmt eines der größten Epen der klassischen Antike seinen Anfang, der Zug der Zehntausend ans Meer in der "Anabasis" des Xenophon.

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