Und plötzlich sind sie ganz allein: Ein griechisches Heer steht, von den Verbündeten verlassen, in Kunaxa, tief im Herzen des persischen Imperiums, fast 3000 Kilometer von den Küsten der Heimat entfernt. Seine Anführer sind tot, die Krieger selbst befinden sich in einem Land, das sie als Feinde betrachtet. Da aber spricht Xenophon, geborener Athener und bisher ohne Kommando in diesem Heer, zu den Seinen: "Wenn wir uns aufgeben und in die Gewalt des Großkönigs geraten, was werden wir dort wohl erdulden? Er, der seinem eigenen Bruder Kopf und Hand abhauen und auf die Pfähle stecken ließ! Wird er nicht alles daransetzen, um durch härteste Bestrafung allen Menschen Furcht vor einem Kriegszug gegen ihn einzujagen? Dass wir auf keinen Fall in seine Gewalt geraten, dafür muss nun alles unternommen werden." Und so nimmt eines der größten Epen der klassischen Antike seinen Anfang, der Zug der Zehntausend ans Meer in der "Anabasis" des Xenophon.
Historie:"Das Meer! Das Meer!"
Lesezeit: 8 min
Er war Schriftsteller und Söldner, Philosoph und Warlord: Ein neues Buch schildert den antiken Griechen Xenophon nicht nur als Helden des berühmten "Zugs der Zehntausend", sondern als schillernde Persönlichkeit, die alle Widersprüche ihrer Zeit verkörpert.
Von Joachim Käppner
Historie:Die letzte Chance, Hitler zu verhindern
Der "Preußenschlag" 1932: Wie die demokratischen Parteien der Weimarer Republik die Demokratie verteidigen wollten - und sich dann doch nicht konsequent genug dem Feind von rechts entgegenstellten.
Lesen Sie mehr zum Thema