Tourismus in Venedig:Das Wasser hat uns zu einer Entscheidung gezwungen

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Ohne Gummistiefel geht es in Venedig im Winter nicht. (Foto: Julia Rothhaas)

Die Familie unserer Autorin hat eine Ferienwohnung in Venedig. Nun hat das Hochwasser alles kaputt gemacht. Die Geschichte eines Abschieds.

Von Julia Rothhaas

Spätestens an der Accademia-Brücke habe ich es sehr eilig, denn dann ist es nicht mehr weit: vorbei an der Bar, in der ich mehr Cappuccino in meinem Leben getrunken habe als irgendwo sonst. Vorbei an dem Schokoladenladen und der kleinen Trattoria, über die Brücke - kurzer Blick Richtung Canal Grande - und schon bin ich daheim. In meinem Venedig. Am vergangenen Wochenende hatte ich es nicht eilig auf meinem Weg dorthin. Zu groß war die Angst, die Tür zu unserer Wohnung zu öffnen und zu sehen, wie das Wasser alles kaputt gemacht hat. Mitte November war das Aqua Alta mit 1,87 Meter so hoch wie zuletzt 1966, fast 80 Prozent der Stadt waren überflutet. Bei uns dürfte die Suppe wadenhoch im Raum gestanden haben. Die Möbel sind immer noch nass, Schimmel klebt am Rücken der Kommoden, der Kühlschrank ist kaputt.

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