Schwerin:Hotels und Pensionen weitgehend leer

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Ein Schild mit der Aufschrift „Zimmer frei“ ist an einem Hotel zu sehen. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Nach dem erneut verhängten Reiseverbot haben nach Angaben des Landestourismusverbandes Urlaubsgäste in Mecklenburg-Vorpommern ihre Unterkünfte im Land...

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Rostock/Schwerin (dpa/mv) - Nach dem erneut verhängten Reiseverbot haben nach Angaben des Landestourismusverbandes Urlaubsgäste in Mecklenburg-Vorpommern ihre Unterkünfte im Land weitgehend verlassen. Ein Großteil der Hotels und Pensionen habe schon zu Wochenbeginn den Betrieb heruntergefahren, ein Teil aber auch die im Land gewährte Ausstiegsfrist genutzt, sagte Verbandsgeschäftsführer Tobias Woitendorf am Mittwoch.

Von Donnerstag an werde es wegen des von Bund und Ländern zur Eindämmung der Corona-Infektionen beschlossenen Teil-Lockdowns bis Ende November keine touristischen Übernachtungen mehr geben. Schon seit Montag durften neue Gäste nicht mehr anreisen. Buchungen sind nur noch für Dienstreisende möglich.

„Wir müssen den Blick nach vorn richten und uns auf den Neustart unter sicherlich nicht einfachen Bedingungen vorbereiten. Wir haben im Mai gezeigt, dass es geht“, sagte Woitendorf. Nach seinen Angaben gehört das Krisenmanagement des Landes-Tourismusverbandes zu den fünf Nominierten für den Deutschen Tourismuspreis 2020.

Die Branche brauche nun neue Konzepte, die auch unter einer erhöhten Infektionsdichte touristische Reisen wieder ermöglichten. Dazu könnten Zertifikate für Hotels gehören, die umfassende Schutzvorkehrungen gewährleisten. Zudem dürften besondere Anforderungen oder Einschränkungen für Reisende aus Hochrisiko-Gebieten kein Tabu sein. „Wir brauchen das Jahresendgeschäft. Das ist wirtschaftlich notwendig und angesichts der großen Unsicherheiten gerade auch psychologisch enorm wichtig“, sagte Woitendorf.

Die Tourismuswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern hatte sich nach dem ersten Corona-„Lockdown“ im Frühjahr den Sommer über wieder spürbar erholt. Wegen der eingeschränkten Reisemöglichkeiten ins Ausland waren die Ferienorte an Ostsee und Seenplatte stark nachgefragt, Bettenauslastung und Umsätze bis weit in den Herbst hinein hoch. Das neuerliche Reiseverbot hatte daher in der Branche für heftige Kritik gesorgt. Woitendorf rechnet aber damit, dass bei der angestrebten Wiederöffnung der Häuser die Buchungsnachfrage hoch bleibt.

Die Politik forderte er auf, die als Ausgleich für die Umsatzverluste versprochenen staatlichen Finanzhilfen unverzüglich umzusetzen. Die Bundesregierung hatte nach der Bund-Länder-Konferenz in der Vorwoche angekündigt, für Hotels und Gaststätten mit maximal 50 Mitarbeitern, die von dem Teil-„Lockdown“ betroffen sind, 75 Prozent des Umsatzausfalls auszugleichen. Dafür soll der Umsatz von November 2019 als Maßstab gelten.

Auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte den Bund gedrängt, rasch Klarheit zu schaffen für die Entschädigung der von den Zwangsschließungen betroffenen Betriebe. Sie hatte angekündigt, die Summe für Gastronomen und Hoteliers in Mecklenburg-Vorpommern auf 80 Prozent aufzustocken. Doch könne dies erst wirksam werden, wenn der Bund seine Regeln bekanntgegeben habe.

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