Potsdam:Nach Drama um tote Rehe: Neuer Zaunverlauf im Nationalpark

Nach dem Tod von Rehen am Zaun zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest im Nationalpark Unteres Odertal wird die Trasse geändert. Der westliche Zaun...

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Potsdam (dpa/bb) - Nach dem Tod von Rehen am Zaun zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest im Nationalpark Unteres Odertal wird die Trasse geändert. Der westliche Zaun entlang der Grenze zu Polen werde nun überwiegend weiter nach Westen verschoben, teilte das Verbraucherschutzministerium am Donnerstag mit. Wildtiere erhielten damit genügend Fläche und könnten sich aus den regelmäßig von Hochwasser betroffenen Auenflächen zurückziehen. Die Arbeiten beginnen den Angaben zufolge umgehend.

Anfang des Jahres waren vermehrt verletzte und verendete Wildtiere an dem 1,20 Meter hohen Zaun entdeckt worden. Wegen des Hochwassers konnten sie ihn nicht wie sonst überspringen.

Es sei nun ein guter Kompromiss zwischen Tier-, Natur- und Hochwasserschutz sowie der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gefunden worden, sagte Verbraucherschutz-Staatssekretärin Anna Heyer-Stuffer, Leiterin des Landeskrisenstabs zur Bekämpfung der ASP. Kein Verständnis habe sie für mutwillige Zerstörungen. Das sei falsch verstandener Tierschutz. Die Erfolge im Kampf gegen die gefährliche Schweinepest dürften nicht aufs Spiel gesetzt werden.

Uckermark-Landrätin Karina Dörk sagte, die Zaunversetzung sei eine Lösung, die sowohl den Belangen des Seuchen- als auch des Tierschutzes Rechnung trage. Als Sofortmaßnahmen ordnete der Landkreis das zeitweilige Öffnen von Toren, Absenkungen der Zäune auf 80 Zentimeter sowie Reh-Durchlässe und Kleintierrampen an. Wildkameras konnten unter anderem Rehe filmen, die Öffnungen nutzen.

Feste Zäune sind nach Angaben des Ministeriums wichtigste Maßnahme im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest. Die Seuche verläuft für Haus- und Wildschweine fast immer tödlich und ist unheilbar.

© dpa-infocom, dpa:220217-99-177321/2

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