Neuss:Mehr Hilfen für Kinder von suchtkranken Eltern gefordert

Broschüren mit dem Aufdruck „Suchtfrei leben“ stehen in einem Regal. (Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

Angesichts von mehreren Millionen Kindern und Jugendlichen, die bundesweit in suchtbelasteten Familien aufwachsen, haben Experten mehr Hilfen für die...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Neuss (dpa) - Angesichts von mehreren Millionen Kindern und Jugendlichen, die bundesweit in suchtbelasteten Familien aufwachsen, haben Experten mehr Hilfen für die Heranwachsenden verlangt. Suchtprobleme der Eltern stellen für Kinder ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar, sie sind permanent überfordert, entwickeln oft psychische Probleme bis hin zu einer eigenen Suchterkrankung, wie Susanne Ricken von den Caritas Sozialdiensten in Neuss betonte.

Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtgefahren werden geschätzt rund drei Millionen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Eltern groß, die alkoholkrank, Drogen- oder spielsüchtig sind. Hinzu komme eine hohe Dunkelziffer.

Die Jungen und Mädchen müssten häufig Elternaufgaben übernehmen, und könnten nicht Kind sein, schilderte die Mitarbeiterin von Kids im Zentrum (KiZ) in Neuss. Sie seien extremen elterlichen Stimmungsumschwüngen ausgesetzt, nicht selten komme es zu Vernachlässigung und Missbrauch.

Die dringend nötigen Unterstützungsangebote reichten aber bei weitem nicht aus. „Es gibt es viele Kinder, denen man helfen könnte. Verarbeitet man das Thema nicht, holt es einen später ein, so etwas geht niemals spurlos an einem Menschen vorbei“, stellte die Pädagogin klar.

© dpa-infocom, dpa:211230-99-539892/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: