Schwerin:Teilhabepaket für Kinder kommt nur beschränkt an

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Das sogenannte Bildungs- und Teilhabepaket kommt in Mecklenburg-Vorpommern bei Kindern und Jugendlichen in Hartz-IV-Haushalten besser an als in den meisten...

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Berlin/Schwerin (dpa/mv) - Das sogenannte Bildungs- und Teilhabepaket kommt in Mecklenburg-Vorpommern bei Kindern und Jugendlichen in Hartz-IV-Haushalten besser an als in den meisten anderen Bundesländern. Dennoch bezog auch im Nordosten nur gut ein Viertel der Berechtigten die staatlichen Zusatzgelder. Nach Berechnungen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes profitierten im Vorjahr in Mecklenburg-Vorpommern rund 28 Prozent der grundsätzlich Leistungsberechtigten von den Zuwendungen. Höher lag die Quote einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Studie zufolge nur noch in Schleswig-Holstein mit rund 46 Prozent.

Im Bundesdurchschnitt kamen die Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets nur bei knapp 15 Prozent der Berechtigten an, das ist etwa jeder siebte 6- bis unter 15-Jährige. Die Zahlen hätten sich im Jahresvergleich nicht verändert und seien „vernichtend“, heißt es in dem Bericht.

Die Teilhabeleistungen waren vor acht Jahren eingeführt worden, um Kindern aus benachteiligten Familien einen besseren Zugang zum sozialen und kulturellen Leben zu ermöglichen. Dabei handelt es sich vorwiegend um Zuschüsse für Sportvereine, Musikschulen, Mittagessen, Schulmaterial oder Klassenfahrten und Ausflüge.

Bemängelt wurden in der Vergangenheit immer wieder komplizierte Antragsverfahren. Im August dieses Jahres sind zwar per Gesetz Vereinfachungen und Erhöhungen der Zuschüsse in Kraft getreten. Dennoch fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband die Abschaffung des Bildungs- und Teilhabepakets und stattdessen eine pauschale Auszahlung von 15 Euro pro Monat und Kind.

„Das Bildungs- und Teilhabepaket ist und bleibt Murks und geht komplett an der Lebensrealität Heranwachsender und den Strukturen vor Ort vorbei“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Ulrich Schneider, laut einer Mitteilung. Die bisherigen Teilhabeleistungen seien davon abhängig, dass es vor Ort überhaupt passende Angebote gebe. Langfristig spricht sich der Paritätische, wie auch andere Verbände, SPD, Grüne und Linke für eine Kindergrundsicherung aus, in der staatliche Leistungen für Kinder und Jugendliche zusammengeführt werden.

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