Oldenburg:Verband protestiert gegen patientenfeindliche Strafen

Der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen protestiert gegen eine Neuregelung bei der Krankenhausvergütung, weil dadurch hilflose Patienten in eine Notlage...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Oldenburg (dpa/lni) - Der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen protestiert gegen eine Neuregelung bei der Krankenhausvergütung, weil dadurch hilflose Patienten in eine Notlage geraten könnten. Das seit Jahresbeginn geltende MDK-Reformgesetz belege Krankenhäuser mit einer Strafe von mindestens 300 Euro, wenn ein Patient länger als vorgesehen in der Klinik bleibt, teilte der VdK am Mittwoch mit. Dies könnte dazu führen, dass Patienten aus finanziellen Gründen auch dann aus einer Klinik entlassen werden, wenn Kurzzeitpflege, häusliche Versorgung oder eine Reha-Maßnahme im unmittelbaren Anschluss nicht gewährleistet sind.

„Die pauschal festgelegte Obergrenze für die Verweildauer im Krankenhaus wird keineswegs aus Profitgier überschritten“, sagte der VdK-Landesvorsitzende Friedrich Stubbe. Die Kliniken übernähmen schlicht ihre soziale Verantwortung und kümmerten sich um die Schwachen der Gesellschaft. „Sie dafür zu bestrafen ist unverantwortlich und moralisch verwerflich - und geht natürlich zu Lasten der Patienten“, sagte Stubbe. Der VdK appellierte an alle Bundestagsabgeordneten aus Niedersachsen und Bremen, Ende März für eine Änderung des MDK-Reformgesetzes zu stimmen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: