Berlin/Kiel (dpa) - Der Hartz-IV-Satz für das nächste Jahr enthält einer Berechnung des Vergleichsportals Verivox zufolge erneut zu wenig Geld für Stromkosten. Im Schnitt sei die Strompauschale um 22 Prozent zu niedrig angesetzt, Alleinlebenden fehlten damit im Schnitt 94 Euro pro Jahr, heißt es in der Analyse, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. In Schleswig-Holstein ist die Differenz mit 26,2 Prozent und einem Fehlbetrag von 111 Euro demnach noch größer als im Bundesdurchschnitt. Nur Baden-Württemberg (113 Euro) und Hamburg (131) liegen darüber.
Zum neuen Jahr soll der Regelsatz für einen alleinstehenden Erwachsenen um mindestens 7 Euro auf 439 Euro pro Monat steigen - es dürfte noch eine Erhöhung geben, wenn die jährliche Lohn- und Preisentwicklung berücksichtigt wird. Von den 439 Euro seien 35,30 Euro zur Begleichung der Stromkosten vorgesehen, erklärte Verivox. Die Stromkosten eines Ein-Personen-Haushalts mit einem Verbrauch von 1500 Kilowattstunden beliefen sich im deutschen Schnitt aber auf 43,17 Euro im Monat.
Noch größer werde die Lücke, wenn Haushalte Strom aus der Grundversorgung beziehen statt eines günstigeren Tarifs. Dann lägen die Kosten im Schnitt bei monatlich 48,75 Euro und es fehlten im Jahr gut 161 Euro. Dabei gebe es regional große Unterschiede. Schleswig-Holstein käme auf 197 Euro. Das ist der höchste Fehlbetrag aller Bundesländer.
Das Vergleichsportal kritisiert, dass der fehlende Betrag zur Deckung der Stromkosten wachse. Seit der Einführung von Hartz IV im Jahr 2005 sei der Regelsatz um rund 27 Prozent gestiegen, die Strompreise hätten sich im gleichen Zeitraum um durchschnittlich aber um 61 Prozent verteuert - in der Grundversorgung sogar um 78 Prozent.