Erfurt:Thüringer JU-Chef stellt große Koalition im Bund infrage

Lesezeit: 1 min

Berlin/Erfurt (dpa) - Der Thüringer JU-Vorsitzende hat angesichts der neuen Debatte um eine höhere Grundrente für Geringverdiener die große Koalition mit der SPD im Bund infrage gestellt. "Wenn die Große Koalition so weiter macht, muss die Junge Union mit ihr Schluss machen", sagte Stefan Gruhner der "Thüringer Allgemeinen" (Dienstag). Aus jetziger Sicht hätten CDU und CSU in dieser Koalition "nichts mehr zu gewinnen".

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin/Erfurt (dpa) - Der Thüringer JU-Vorsitzende hat angesichts der neuen Debatte um eine höhere Grundrente für Geringverdiener die große Koalition mit der SPD im Bund infrage gestellt. „Wenn die Große Koalition so weiter macht, muss die Junge Union mit ihr Schluss machen“, sagte Stefan Gruhner der „Thüringer Allgemeinen“ (Dienstag). Aus jetziger Sicht hätten CDU und CSU in dieser Koalition „nichts mehr zu gewinnen“.

Gruhner wandte sich vor allem gegen die neuen Pläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zur Grundrente, die Geringverdienern eine höhere Rente garantieren soll. Dies sei eine „aberwitzige Idee“, sagte er. „Die Große Koalition darf nicht permanent Rentengeschenke verteilen, für die die jungen Beitrags- und Steuerzahler die Zeche zahlen. Das muss anders gehen.“ Schon jetzt fehlten bis zum Jahr 2023 rund 25 Milliarden Euro im Bundesetat. „Das hat nichts mehr mit Gerechtigkeit zu tun“, erklärte Gruhner.

Zugleich erweise sich die Rente mit 63 schon jetzt als historischer Fehler. „Wir brauchen einen Rentenaufstand der Jungen“, forderte Gruhner. Zudem verlangte er von den Parteispitzen von CDU und CSU, der SPD ein Ultimatum zu stellen. „Wir als Union - und vor allem als Junge Union - werden uns spätestens im Herbst anschauen müssen, was die Koalition mit der SPD wirklich gebracht hat“, erklärte er. „Schon jetzt ist das Profil von CDU und CSU kaum noch erkennbar.“ Die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer müsse jetzt liefern.

Der thüringische CDU-Landtagsabgeordnete bewirbt sich neben dem niedersächsischen JU-Vorsitzenden Tilman Kuban um den Bundesvorsitz der Nachwuchsorganisation von CDU und CSU. Er wird dabei von fast allen ostdeutschen Landesverbänden unterstützt, aber auch von großen westdeutschen Verbänden. Die Wahl im März gilt als völlig offen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: