Berlin:Vergleichsportal: Stromkosten von Hartz IV nicht abgedeckt

Ein Stromzähler zeigt in einem Mietshaus die verbrauchten Kilowattstunden an. (Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Der Hartz-IV-Satz für das kommende Jahr enthält einer Berechnung des Vergleichsportals Verivox zufolge erneut zu wenig Geld für Stromkosten. In Hessen sei die...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin/Wiesbaden (dpa/lhe) - Der Hartz-IV-Satz für das kommende Jahr enthält einer Berechnung des Vergleichsportals Verivox zufolge erneut zu wenig Geld für Stromkosten. In Hessen sei die Strompauschale im Schnitt um 20,4 Prozent zu niedrig angesetzt. Bundesweit liegt das Defizit demnach bei 22 Prozent. Alleinlebenden in Hessen fehlten damit im Schnitt 86 Euro pro Jahr und bundesweit 94 Euro, heißt es in der Analyse, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Zum neuen Jahr soll der Regelsatz für einen alleinstehenden Erwachsenen um mindestens 7 Euro auf 439 Euro pro Monat steigen - es dürfte noch eine Erhöhung geben, wenn die jährliche Lohn- und Preisentwicklung berücksichtigt wird. Von den 439 Euro seien 35,30 Euro zur Begleichung der Stromkosten vorgesehen, erklärte Verivox. Die Stromkosten eines Ein-Personen-Haushalts mit einem Verbrauch von 1500 Kilowattstunden beliefen sich im deutschen Schnitt aber auf 43,17 Euro im Monat.

Noch größer werde die Lücke, wenn Haushalte Strom aus der Grundversorgung bezögen statt eines günstigeren Tarifs, dann lägen die Kosten bundesweit im Schnitt bei monatlich 48,75 Euro und es fehlten im Jahr gut 161 Euro, in Hessen 165 Euro. Regional gebe es große Unterschiede.

Das Vergleichsportal kritisiert, dass der fehlende Betrag zur Deckung der Stromkosten wachse. Seit der Einführung von Hartz IV im Jahr 2005 sei der Regelsatz um rund 27 Prozent gestiegen, die Strompreise hätten sich im gleichen Zeitraum durchschnittlich aber um 61 Prozent verteuert - in der Grundversorgung sogar um 78 Prozent.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: