Berlin:Frühere Heimkinder erhalten finanzielle Hilfe

In der Nachkriegszeit haben Zehntausende Menschen in Einrichtungen der Behindertenhilfe oder Psychiatrie Leid und Unrecht erfahren. Auch in Niedersachsen wurden...

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Hannover/Bremen (dpa/lni) - In der Nachkriegszeit haben Zehntausende Menschen in Einrichtungen der Behindertenhilfe oder Psychiatrie Leid und Unrecht erfahren. Auch in Niedersachsen wurden behinderte oder als auffällig eingestufte Menschen geschlagen, ruhig gestellt und für Medizintests missbraucht. Das Bundessozialministerium geht bundesweit von knapp 100 000 Betroffenen aus, die heute noch leben.

Um die Vergangenheit aufzuarbeiten und das Leid der Menschen anzuerkennen, haben Bundesregierung, Bundesländer sowie die evangelische und katholische Kirche die Stiftung Anerkennung und Hilfe gegründet. Bis Ende 2020 können sich Betroffene melden und einen Pauschale von 9000 Euro erhalten. Wer während des Aufenthaltes in der stationären Einrichtung sozialversicherungspflichtig gearbeitet hat, ohne dass die Einrichtung dafür Beiträge zur Sozialversicherung zahlte, kann zusätzlich bis zu 5000 Euro als Ausgleich für entgangene Rentenansprüche bekommen.

Seit Anfang 2017 bis Ende November erhielten knapp 400 Menschen in Niedersachsen Leistungen von der Stiftung, wie eine Sprecherin des Bundessozialministeriums auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. In Bremen waren es 65 Frauen und Männer. Bundesweit haben insgesamt rund 9600 Männer und Frauen finanzielle Anerkennungs- und Unterstützungsleistungen erhalten. Die ausgezahlte Gesamtsumme seit Beginn der Laufzeit im Januar 2017 beläuft sich bislang auf rund 101,3 Millionen Euro.

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