Berlin (dpa) - Der Chef des Berliner Suhrkamp-Verlages, Jonathan Landgrebe, hat den Literaturnobelpreis für seinen Autor Peter Handke als einen „großen Moment für alle, die lesen“ bezeichnet. „Peter Handke bricht beständig auf zu Abenteuern gleich um die Ecke wie zu Erlebnissen rund um den Globus“, sagte Landgrebe am Donnerstag in Berlin nach der Bekanntgabe der Entscheidung der Nobelpreis-Jury in Stockholm. „Diese Art des Schreibens verlangt eine eigenständige, radikal moderne Poetik“, sagte der Verleger. Handkes Aufmerksamkeit richte sich „auf die am Rande liegenden Dinge und gilt zugleich den großen narrativen Formen“.
Zudem habe es sich Handke zum Grundsatz gemacht, ein literarisches Verfahren nur ein einziges Mal anzuwenden. Damit entwickle sich der Autor „zum Erfinder immer neuer Weltmodelle“. Handke schaffe in seinem Facettenreichtum ein wirklich nie dagewesenes Oeuvre. Jedes Buch sei eine Überraschung. Landgrebe sagte, Handke sei ein „traditionell revolutionärer Weltliterat“.