Potsdam:Fachstelle erhält Förderung: „Pakt für Pflege“

Lesezeit: 1 min

Selbstbestimmt leben bis ins hohe Alter: Um Kommunen beim Auf- und Ausbau von wohnortnahen Angeboten für ältere oder pflegebedürftige Menschen zu unterstützen,...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Potsdam (dpa/bb) - Selbstbestimmt leben bis ins hohe Alter: Um Kommunen beim Auf- und Ausbau von wohnortnahen Angeboten für ältere oder pflegebedürftige Menschen zu unterstützen, setzt das Land auch künftig auf die Fachstelle für Altern und Pflege im Quartier. „Die Menschen in Brandenburg werden immer älter“, betonte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Donnerstag in Potsdam. „Sie wollen in ihrem Wohnung, in ihrem Umfeld bleiben.“ Dafür leiste die Stelle großartige Arbeit.

Für den Zeitraum ab 2020 bis 2022 soll die Stelle rund 1,9 Millionen Euro erhalten. Weitere 1,5 Millionen Euro steuern nach Ministeriumsangaben noch einmal die Landesverbände der Pflegekassen sowie der Verband der privaten Krankenversicherung bei. Damit starte das Ministerium nach eigenen Angaben mit den ersten richtigen Maßnahmen aus dem im Koalitionsvertrag enthaltenen „Pakt für Pflege“. Das Maßnahmenbündel beinhalte etwa ein Förderprogramm für die „Pflege vor Ort“ und eine Unterstützung der Ausbildung von Pflegefachkräften. Laut Koalitionsvertrag sollen für den Pakt 30 Millionen Euro jährlich eingesetzt werden - vorbehaltlich der Verhandlungen über den Nachtragshaushalt 2020 und den Haushalt 2021.

Die 2015 eingerichtete Fachstelle berät und unterstützt Kommunen und Initiativen dabei, altersgerechte und teilhabeorientierte Strukturen vor Ort aufzubauen oder zu erweitern. Auch schult die Stelle Menschen, die Senioren ehrenamtlich im Alltag helfen. Es geht etwa um Einkaufshilfen, gemeinsame Fahrten zum Supermarkt, Seniorentreffs. Am Donnerstag startete die neue Förderrunde für Projektideen zum Thema „Gut Älterwerden im vertrauten Wohnumfeld“.

Die Zahl pflegebedürftiger Menschen in Brandenburg steigt. 2017 waren rund 132 400 Brandenburger pflegebedürftig, Prognosen zufolge werden es 2030 bereits 166 000 sein. „Wir stehen eh schon vor einem Mangel an Pflegekräften“, sagte Nonnemacher. Deswegen sei es wichtig, die Pflegebedürftigkeit hinauszuschieben - soweit es möglich sei. Rückzug, Vereinsamung und Depression seien starke Faktoren, die die Pflegebedürftigkeit alter Menschen besonders förderten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: