Neumünster:Asche im Wald: Etwa 15 bis 20 Bestattungswälder im Norden

15 bis 20 Bestattungswälder gibt es inzwischen in Schleswig-Holstein. Diese Schätzung nannte Harald Nasse von den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten der...

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Kiel/Neumünster (dpa/lno) - 15 bis 20 Bestattungswälder gibt es inzwischen in Schleswig-Holstein. Diese Schätzung nannte Harald Nasse von den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten der Deutschen Presse-Agentur. Das Interesse an Urnenbeisetzungen in Wäldern nehme seit Jahren auch in Schleswig-Holstein zu, es handle sich aber weiterhin um ein Nischenangebot. Die Landesregierung konnte auf eine Kleine Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Stefan Weber keine Zahlen nennen. Seitens der Landwirtschaftskammer hieß es, neben bundesweiten Ketten wie Friedwald oder Ruheforst gebe es weitere Anbieter wie etwa Küstenfrieden an der Steilküste der Eckernförder Bucht.

Bei Baumbestattungen wird die Asche von Verstorbenen unter Bäumen beigesetzt. Gedenkplaketten sind verbreitet, eine individuelle Grabpflege ist in Bestattungswäldern aber nicht erlaubt.

Über die Genehmigung eines Friedhofs, und damit auch eines Waldfriedhofs, entscheidet die jeweilige Gemeinden. Das Innenministerium, für ländliche Räume zuständig, wird am Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes beteiligt, wie die Landesregierung erläuterte. Die Einrichtung eines Bestattungswaldes muss im Flächennutzungsplan ausgewiesen sein. Und falls bauliche Anlagen erforderlich sind, muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

Zu eventuellen Umweltbelastungen hieß es, die Analyse von Totenaschen sei nicht zulässig (§ 168 Strafgesetzbuch „Störung der Totenruhe“) . Nach neuesten Untersuchungen von Krematoriumsaschen im Auftrag des Umweltbundesamts ergäben sich Hinweise auf Chrombelastungen, die aber in sauren Bodensubstraten gebunden würden. Schwermetalleinträge durch Urnen führten nicht zu einer Überschreitung der Vorsorgewerte nach der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung.

Weber betonte, Bestattungswälder blieben forstrechtlich Wälder, die auch so genutzt werden dürfen. „Es gibt für die Öffentlichkeit keine zusätzlichen Einschränkungen.“ Er finde das richtig, sagte Weber.

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