München/Kiel (dpa/lno) - Die Schleswig-Holsteiner haben ihren Spitzenplatz als die glücklichsten Deutschen verteidigt. Im sogenannten Glücksatlas, den die Deutsche Post am Dienstag in München vorstellte, erreichte das nördlichste Bundesland auf einer Skala von 0 bis 10 einen Punktwert von 7,43. Vor einem Jahr waren es 7,41 Punkte. Den zweiten Platz bei der Lebenszufriedenheit teilen sich in der aktuellen Studie Hamburg und die Region Baden (beide 7,28). Schleswig-Holstein steht unter den 19 Regionen zum fünften Mal nacheinander ganz oben. Deutschland insgesamt kommt auf einen Durchschnittswert von 7,07 Punkten.
Obwohl der Osten Deutschlands weiter aufgeholt hat, stehen alle ostdeutschen Regionen weiter am Ende des Bundesländer-Rankings im Glücksatlas. Mecklenburg-Vorpommern schob sich im Vergleich zu 2016 vom letzten auf den drittletzten Platz (6,89) vor. Letzter ist Sachsen-Anhalt mit 6,83. Bei der jährlichen Studie, die zum siebten Mal in Folge erhoben wurde, geht es bei den Befragungen um eine Langzeitbewertung des eigenen Lebens sowie um Wünsche, Ziele, Erwartungen und Einstellungen.
Dass die glücklichsten Deutschen in Schleswig-Holstein leben und nicht im finanzstarken Süden, erklärte der Studien-Mitautor Bernd Raffelhüschen mit der Mentalität im Norden und der Nähe zu Dänemark - der mit Abstand glücklichsten Nation Europas. „Sowohl im Dänischen als auch im Plattdeutschen gibt es mehr Ausdrücke für „Gemütlichkeit“ als im Hochdeutschen, sagte der Freiburger Finanzwissenschaftler. „Es ist ein Lebensgefühl, diese Fähigkeit, es sich selbst und anderen gemütlich zu machen.“
Bei der Kategorie Wohnen und Freizeit rangieren die Schleswig-Holsteiner auf dem dritten Platz, bei der Zufriedenheit mit der Gesundheit und dem Einkommen jeweils auf dem fünften. Nur in der Rubrik Arbeitszufriedenheit landeten sie mit Rang zehn nicht im Vorderfeld.