Marburg:Ulla Schmidt fordert Wahlrecht für alle: Feier in Marburg

Berlin/Marburg (dpa/lhe) - Die Vorsitzende der Lebenshilfe und frühere Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat die Zulassung Zehntausender Menschen mit Behinderung zu Wahlen gefordert. "Der Wahlrechtsausschluss von Menschen mit Vollbetreuung gehört abgeschafft", sagte die SPD-Abgeordnete der Deutschen Presse-Agentur anlässlich des 60. Geburtstags der Lebenshilfe. Deren Bundesvereinigung sitzt in Marburg.

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Berlin/Marburg (dpa/lhe) - Die Vorsitzende der Lebenshilfe und frühere Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat die Zulassung Zehntausender Menschen mit Behinderung zu Wahlen gefordert. „Der Wahlrechtsausschluss von Menschen mit Vollbetreuung gehört abgeschafft“, sagte die SPD-Abgeordnete der Deutschen Presse-Agentur anlässlich des 60. Geburtstags der Lebenshilfe. Deren Bundesvereinigung sitzt in Marburg.

Rund 85 000 Menschen mit Behinderung, denen ein Betreuer oder eine Betreuerin für alle Angelegenheiten bestellt wurde, sind in Deutschland vom Wahlrecht ausgeschlossen. Es geht auch um Menschen, die etwa in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen arbeiten.

Schmidt sagte, das Verbot sollte möglichst rechtzeitig vor der Wahl zum Parlament der Europäischen Union im Mai 2019 gekippt werden. Derzeit wird in der Koalition über eine entsprechende Reform verhandelt. Im Koalitionsvertrag hatten sich Union und SPD auf ein Ende des Verbots verständigt: „Ziel ist ein inklusives Wahlrecht für alle.“

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe wurde am 23. November 1958 in Marburg gegründet. Damals gab es in ganz Deutschland so gut wie keine Unterstützung für Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung. Am 15. und 16. November wollen rund 500 Delegierte bei einer Mitgliederversammlung der Organisation in Marburg das Jubiläum feiern.

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