Mainz:Mainz stellt Nachtkulturbeauftragten vor

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Menschen feiern in einer Disco. (Foto: Sophia Kembowski/dpa/Archivbild/Illustration)

Als erste Stadt in Rheinland-Pfalz hat Mainz einen eigenen Beauftragten für das Nachtleben vorgestellt. Der Nachtkulturbeauftragte soll ab 1. Juli zunächst...

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Mainz/Koblenz (dpa/lrs) - Als erste Stadt in Rheinland-Pfalz hat Mainz einen eigenen Beauftragten für das Nachtleben vorgestellt. Der Nachtkulturbeauftragte soll ab 1. Juli zunächst testweise für sechs Monate und ehrenamtlich seine Arbeit aufnehmen, wie Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) am Montag im Kulturzentrum (KUZ) am Mainzer Rheinufer ankündigte.

Eine Jury unter anderem aus Vertretern der Club- und Kulturszene und der Stadt wählte für den Posten den fast 35-jährigen Timo Filtzinger aus. Der gebürtige Mainzer arbeitete jahrelang für verschiedene Getränkefirmen. Dabei habe er viele Gastronomen kennengelernt, kenne deren Bedürfnisse, sagte er bei der Vorstellung. Filtzinger soll Ansprechpartner sowohl für Betreiber von Clubs und Kneipen als auch für Anwohner sein. Konkret plane er etwa einen Austauschstammtisch für Gastronomen und eine offene Sprechstunde für Anwohner. Sorgen, Nöte und Anregungen wolle er gebündelt an die Stadt weiterreichen.

Anwohner und Nachtkultur müssten sich auf Augenhöhe begegnen können, sagte OB Ebling. „Beides muss funktionieren. Das will moderiert werden.“ Dass der Beauftragte inmitten der Corona-Krise mit seinen Einschränkungen für das Nachtleben loslege, sei auch ein Zeichen der Zuversicht. Das Bewerbungsverfahren für den Nachtkulturbeauftragten war im Frühjahr gestartet worden. In der Jury saß auch Norbert Schön von der Vereinigung Musik Szene Mainz, der Inhaber des Mainzer Kulturclubs „schon schön“ ist. Er sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei toll, dass die Stadt dem Nacht- und Kulturleben dadurch einen höheren Stellenwert verpasse. Es könne helfen, wenn ein unbeteiligter Dritter bei Konflikten aktiv werden könne und nicht nur die Betroffenen aufeinanderträfen, betonte er bei der Vorstellung.

Über die Schaffung eines ähnlichen Postens denken auch Koblenz und Kaiserslautern nach. In Koblenz läuft die interne Prüfung nach Angaben eines Sprechers noch. Ein Ergebnis soll nach der Sommerpause vorliegen. Auch in Kaiserslautern wird das Projekt verwaltungsintern geprüft. Dort war einem von der SPD eingebrachten Prüfauftrag an die Verwaltung bereits vom Stadtrat stattgegeben worden. Deutschlands erster Nachtbürgermeister hatte 2018 in Mannheim sein Amt angetreten.

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