Mainz:Ampel-Regierung plant keinen eigenen Missbrauchsbeauftragten

Mainz (dpa/lrs) - Ein eigener Beauftragter zur Aufklärung der Fälle von Kindesmissbrauch ist derzeit in Rheinland-Pfalz nicht geplant. Die Ampel-Landesregierung habe dies aber noch nicht endgültig entschieden, hieß es im Büro der Regierungssprecherin in Mainz auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Landesregierung werte derzeit den Anfang April vorgelegten Bericht der Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs aus. "Der Bericht bietet erschütternde Erkenntnisse über den Umfang von sexuellem Missbrauch und die traumatischen Folgen für die davon betroffenen Menschen."

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Mainz (dpa/lrs) - Ein eigener Beauftragter zur Aufklärung der Fälle von Kindesmissbrauch ist derzeit in Rheinland-Pfalz nicht geplant. Die Ampel-Landesregierung habe dies aber noch nicht endgültig entschieden, hieß es im Büro der Regierungssprecherin in Mainz auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Landesregierung werte derzeit den Anfang April vorgelegten Bericht der Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs aus. „Der Bericht bietet erschütternde Erkenntnisse über den Umfang von sexuellem Missbrauch und die traumatischen Folgen für die davon betroffenen Menschen.“

Mit dem Kinderschutzgesetz sei bereits vor mehr als zehn Jahren die gesetzliche Grundlage für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt geschaffen worden. Zentrale Punkte des Gesetzes seien etwa lokale Netzwerke, Koordinatoren des Netzwerks in den Kommunen sowie die Einführung von Schutz-, Beteiligungs- und Beschwerdekonzepten in den Einrichtungen. Beim Landesjugendamt sei eine Servicestelle Kindesschutz eingerichtet worden, die die Jugendämter beim Aufbau der Netzwerke sowie der Weiterentwicklung Früher Hilfen zum Schutz des Kindeswohls unterstütze.

Der unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, hatte sich jüngst dafür ausgesprochen, dass auch in den Bundesländern eine entsprechende Stelle geschaffen wird. Für viele Fragen der Prävention und Intervention seien die Länder zuständig. Dabei gebe es derzeit noch keine ausreichende Koordination. „Ich rufe wirklich von hier aus noch mal auf, dass die Länder das jetzt ernst nehmen“, hatte Rörig betont.

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