Berlin:Hilfswerk sieht Nachholbedarf bei Kinderrechten in Hessen

Das Land Hessen hat nach Auffassung des Deutschen Kinderhilfswerks einen erheblichen Nachholbedarf bei der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention. Nach den...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin/Wiesbaden (dpa/lhe) - Das Land Hessen hat nach Auffassung des Deutschen Kinderhilfswerks einen erheblichen Nachholbedarf bei der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention. Nach den Ergebnissen eines ersten Kinderrechte-Index sehe man für Hessen Nachholbedarf bei den Beteiligungsrechten von Kindern in Kitas, sagte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, am Mittwoch. Aber auch bei der Versorgung mit Kinderärzten oder der Bekämpfung der Kinderarmut sei „noch viel Luft nach oben“.

In der Pilotstudie „Kinderrecht-Index“ seien fünf Rechte in den Mittelpunkt gestellt worden: Das Recht auf Beteiligung, das Recht auf Gesundheit, das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard, das Recht auf Bildung und das Recht auf Ruhe, Freizeit und Erholung. Für Hessen werde gut die Umsetzung des Kinderrechts auf Beteiligung beurteilt, insbesondere die gesetzliche Verankerung der Kinderrechte in der Landesverfassung. Bei den Rechten auf Bildung, Gesundheit sowie Ruhe, Freizeit und Erholung sieht das Hilfswerk den größten Entwicklungsbedarf.

Hessen ist zusammen mit Hamburg, dem Saarland und Sachsen-Anhalt als unterdurchschnittlich eingeordnet. Am besten würden Kinderrechte in Brandenburg, Niedersachsen, Rheinland Pfalz, Sachsen und Schleswig-Holstein umgesetzt. „30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention stehen wir in Deutschland kinderrechtlich vor einem föderalen Flickenteppich“, sagte Krüger.

Der Index des Kinderhilfswerks basiert den Angaben zufolge auf einem Methodenmix. Auf Grundlage von vorhandenen öffentlichen Daten wurden mit eigenen Erhebungen 64 Kinderrechte-Indikatoren gebildet.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: