Geschichte: Juden in Deutschland:Erst der Adelstitel, dann die Diskriminierung

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James von Bleichröder (1859 bis 1937), deutscher Bankier jüdischer Herkunft mit seiner Ehefrau Harriet von Bleichröder (links) und der Gesangslehrerin Mathilde de Castrone-Marchesi in seiner Berliner Wohnung, 1908. (Foto: R. Siegert., Public domain/Wikimedia Commons/Zeitschrift "Berliner Leben", Heft 03 (1908).)

Im Zeitalter der Emanzipation stiegen einzelne jüdische Deutsche in den Adel auf. Doch der wachsende Antisemitismus der Kaiserzeit verschonte auch sie nicht. Selbst die Erfolgsstory der Rothschilds ist davon geprägt.

Von Christoph Slangen

Der letzte Mensch, der in Deutschland offiziell geadelt wurde, hatte jüdische Wurzeln: Kurt Kleefeld, ab 12. November 1918 von Kleefeld, protestantisch getauft, aber aus jüdischer Familie. Kaiser Wilhelm II. war zwar bereits am 9. November durch die Revolution faktisch gestürzt worden, noch nicht jedoch Leopold IV. Fürst zur Lippe. Der Herrscher des norddeutschen Kleinstaates innerhalb des Deutschen Reiches adelte quasi als letzte Amtshandlung den 37-jährigen Kleefeld, einen Schwager des späteren Außenministers Gustav Stresemann.

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