Weimar:Bienen starten ins Frühjahr: Imker befürchten Parasiten

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Eine Biene kehrt zurück in ihren Stock. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild)

Der milde Winter hat die Bienen dieses Jahr früh aus ihren Behausungen gelockt. Schon im Januar seien Reinigungsflüge zu beobachten gewesen, sagte der...

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Weimar (dpa/th) - Der milde Winter hat die Bienen dieses Jahr früh aus ihren Behausungen gelockt. Schon im Januar seien Reinigungsflüge zu beobachten gewesen, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes Thüringer Imker, Frank Reichardt, der Deutschen Presse-Agentur. Doch befürchten die Imker, dass ihre Völker nun besonders stark mit Varroamilben belastet und dadurch geschwächt sind. So könnten sie sich nun schlechter im Frühjahr entwickeln.

Die Milbe vermehrt sich in der Brut der Bienen. Bei knackiger Kälte legen Bienenvölker eine Brutpause ein. „Durch die milden Temperaturen haben sie aber den ganzen Winter durchgebrütet“, erklärte Reichardt. Und sich damit wohl auch diese Parasiten stark vermehrt. Behandlungen von Wirtschaftsvölkern gegen die Milbe sind nur nach der Honigernte und bis Jahresende zulässig.

Insgesamt scheinen die Bienenvölker bisher aber ganz gut durch den Winter gekommen zu sein. Reichardt bezifferte die Verluste auf rund 15 Prozent. „Die großen Verluste sind nicht eingetreten.“ Allerdings sind die Einbußen regional und zwischen einzelnen Imkereien unterschiedlich. „Manche Imker haben alle Völker verloren, manche gar keins.“

Wer mit offenen Augen im Garten oder Park unterwegs ist, kann derzeit beobachten, wie die Bienen erste Nahrung sammeln. „Sobald die Temperatur über 10 Grad geht, fliegen sie aus.“

Gute Nahrungsquellen derzeit sind etwa Krokus, Kornelkirsche und Salweide. Daraus kann aber noch kein Honig geerntet werden. Vielmehr brauchen die Völker diesen Nektar und Pollen für ihre eigene Versorgung. Erst zur Rapsblüte fließe der Nektar so reichlich im Überfluss, dass sich die Honigräume kräftig füllten, betonte der Experte.

Und es begeistern sich immer mehr Thüringer für das Hobby der Imkerei. „Der Trend der vergangenen Jahre ist ungebrochen“, sagte Reichardt. So seien in den vergangenen Wochen wieder zahlreiche Neuimker geschult worden. Die hiesigen Imkervereine haben inzwischen die Marke von 3000 Mitgliedern durchbrochen. „Die Zahl hat sich in den letzten elf Jahren fast verdoppelt.“ Dass die Imker durch die größere Konkurrenz künftig auf ihrem Honig sitzenbleiben, die Gefahr sieht Reichardt nicht: „Der Markt an einheimischen Honig ist da.“

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