Freizeit:Vom Samen zur prallen Tomate im Eigenanbau

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Freising (dpa/tmn) - Prall und saftig, aber nicht zu wässrig: das ist die perfekte Tomate. Hobbygärtner ziehen die rote Frucht gerne selbst auf. Die Aussaat beginnt ab März.

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Freising (dpa/tmn) - Prall und saftig, aber nicht zu wässrig: das ist die perfekte Tomate. Hobbygärtner ziehen die rote Frucht gerne selbst auf. Die Aussaat beginnt ab März.

Tomaten können den ganzen Sommer über im Garten geerntet werden. Und das Schöne ist: Sie sind recht genügsam. „Wer die Pflanzen für sein kleines Gewächshaus vorzieht, beginnt etwa Mitte März mit der Anzucht“, sagt Eva Schumann, Gartenbau-Ingenieurin und Buchautorin aus Freising. Bei Freilandtomaten oder Pflanzen für den Frühbeetkasten kann man mit der Vorkultur auf der Fensterbank bis Ende März warten.

„Gutes Saatgut, ein hochwertiges Substrat und Aussaatkisten braucht man“, erläutert Marianne Scheu-Helgert von der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim. Sie rät, die Samen in faseriges, lockeres und nährstoffarmes Substrat zu geben. Eine gute Aussaatkiste habe eine Höhe zwischen drei und fünf Zentimetern. „Ganz wichtig sind Abzugslöcher, damit überschüssiges Wasser abfließen kann“, sagt Scheu-Helgert. Zum Keimen benötigen die Tomatensamen Temperaturen um 24 Grad.

„Sowie die Keimblätter sichtbar sind, stellt man die Jungpflanzen sehr hell auf und reduziert die Temperatur auf 21 Grad“, erläutert die Gartenbau-Ingenieurin. An einem hellen, etwas kühleren Standort wachsen die Keimlinge kompakt heran. Die Sämlinge müsse frühzeitig pikiert, also auseinandergesetzt werden, wenn sie zu dicht stehen. Scheu-Helgert empfiehlt, dabei die Pflänzchen in ein Substrat für Topfkräuter in Bioqualität zu setzen. „Es enthält nicht so viele Nährstoffe, so dass das Wachstum nicht übermäßig angekurbelt wird.“ Während der sogenannten Anwuchsphase werden die Jungpflanzen außerdem eher etwas zu trocken gehalten.

Mit der Ernte der Tomaten sorgt der Hobbygärtner auch gleich für die nächste Generation im kommenden Jahr. „Wenn es sich um eine samenfeste Sorte - also keine F1-Hybridsorte - handelt, kann man die Samen selber ernten und erhält daraus die gleiche Sorte“, erläutert Schumann. „Tomatensamen halten zwischen zwei und sechs Jahren.“ Sie rät zu einer Lagerung an einem dunklen Ort bei niedrigen Temperaturen.

Die kleine Pflanzen kommen erst um den 15. Mai ins Freie, sagt Schumann. „Wer die Tomaten in Kübel beziehungsweise Töpfe pflanzt, kann die Pflanzen bereits früher ins Freie stellen.“ Wird es noch mal kalt, kommen die Gefäße nah an die Hauswand oder werden mit Vlieshauben geschützt.

Die Sorten sollten Hobbygärtner auch danach auswählen, wie sie die Früchte verwenden möchten. „Balkontomaten sind die perfekten Sorten für Anfänger“, erklärt Schumann. Sie sind pflegeleicht und die Seitentriebe müssen nicht regelmäßig ausgebrochen werden. Die Pflanzen werden so groß wie Geranien.

Für Haushalte mit Kindern sind Kirsch- und Cocktailtomaten eine gute Wahl. „Die Früchte haben ein schönes Säure-Zucker-Verhältnis, so dass sie Kindern besonders gut schmecken“, erläutert Scheu-Helgert. Bewährt hat sich als Kirschtomate die Hybridsorte 'Philovita F1', die besonders widerstandsfähig gegenüber Krankheiten wie der Krautfäule ist. Daher brauchen sie auch keinen besonderen Schutz vor Regen. Flaschenförmige Roma-Tomaten haben eine hohe Trockensubstanz und wenig Säure. Sie sind ideal für Suppen und Soßen.

Literatur:

Eva Schumann: Tomaten aus dem Garten: Vielseitig - lecker – gesund, Eugen Ulmer Verlag, 2009, 64 Seiten, 7,90 Euro, ISBN-13: 978-3800158997

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