Freizeit:Rosa Blütenwolken im Garten - Wenn die Zierkirschen blühen

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Meckenheim (dpa/tmn) - Millionenfach zieren im Frühling rosafarbene Blüten die Zierkirschen. In Japan ist das Anlass für eine große Party: Hanami, das Kirschblütenfest. Auch hierzulande können die Bäume gedeihen.

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Meckenheim (dpa/tmn) - Millionenfach zieren im Frühling rosafarbene Blüten die Zierkirschen. In Japan ist das Anlass für eine große Party: Hanami, das Kirschblütenfest. Auch hierzulande können die Bäume gedeihen.

Wenn die Zierkirsche zu blühen beginnt, legt sich erst ein zarter Schleier in Rosa oder Weiß über die Zweige. Von einem auf den anderen Tag wird daraus eine Wolke aus Blüten. Die Zierkirschen (Prunus serrulata) sind ein Hingucker im Frühlingsgarten. „Diese Gehölze haben immer einen besonderen Zierwert“, sagt Marita Ley, Baumschulerin aus Meckenheim in Nordrhein-Westfalen. Sie ist im Ausschuss Laubgehölze des Bundes deutscher Baumschulen (BdB) tätig.

Die Zierkirsche wird häufig auch Japanische Kirsche genannt, denn sie ist dort weit verbreitet. Man feiert sogar das Kirschblütenfest Hanami. „Der Begriff Hanami besteht aus den chinesischen Schriftzeichen für Blume (hana) und Betrachtung oder Schau (mi) und heißt nichts anderes als Blütenschau“, erläutert Michael Kuhl, wissenschaftlicher Mitarbeiter im EKO-Haus der Japanischen Kultur in Düsseldorf. Hanami wird in Japan gefeiert, wenn die Bäume in voller Blüte stehen. Die Pracht ist aber nur von relativ kurzer Dauer. „Bereits nach etwa zwei Wochen kann alles vorbei sein“, sagt Kuhl. Ehe man sich versieht, fallen die Blütenblätter zu Boden oder werden vom Wind wie Schneeflocken davongetrieben.

Im Hausgarten, auch hierzulande, spielen Zierkirschen eine besondere Rolle. „In den meisten Fällen werden Zierkirschen als Einzelbaum, quasi als Hausbaum im Garten an exponierter Stelle gepflanzt“, sagt Ley. Es gebe aber auch Zierkirschen, die in Strauchform wachsen. Die Verzweigung der Äste beginne knapp über dem Boden, so dass sie auch als guter Sichtschutz taugen. Zierkirschen wachsen an fast allen Standorten. „Der Boden sollte frisch bis feucht und zugleich tiefgründig, lehmhaltig und nährstoffreich sein“, sagt Ley. Hobbygärtner wählen möglichst sonnige Standorte aus.

Zierkirschen sind pflegeleicht. Hin und wieder tritt aber die Spitzendürre auf, auch Monilia genannt. Wie der deutsche Name sagt, sterben die Triebspitzen ab. Meist tritt die Krankheit direkt nach der Blüte auf. „Es ist wichtig, die befallenen Äste bis ins gesunde Holz zurückzuschneiden“, empfiehlt Ley. An der Schnittstelle sollte das Holz frisch und hell sein. Braune Verfärbungen im Querschnitt sind ein Zeichen dafür, dass das Holz befallen ist.

Hobbygärtner müssen auch darauf achten, dass die Beete „sauber“ sind. „Alle Blätter der Pflanzen sollten im Herbst abgesammelt werden, so dass die Pilzsporen entfernt werden“, sagt Ley. Laut der Expertin wird seit langem beobachtet, dass die starktriebigen Sorten wie 'Kanzan' teilweise frei von Monilia sind. Dagegen werden dünntriebige Sorten wie 'Kiku-shidare-zakura' häufig befallen.

Zierkirschen können einen säulenförmigen, überhängenden, trichter- und kugelförmigen Wuchs haben. Die Sorte 'Amanogawa' bildet beispielsweise eine schlanke Säule, die vollständig von der Blütenwolke umhüllt wird. Für den kleineren Hausgarten empfiehlt Ley die Hängezierkirsche 'Kiku-shidare-zakura'. Das Straßenbild in den Städten wird häufig durch die trichterförmigen Baumkronen der Sorte 'Kanzan' geprägt. „Besonders reizvoll ist bei vielen Sorten auch die Stammrinde“, sagt Ley. Manche haben eine feuerrote oder rötlich glänzende, schimmernde Rinde. Darunter hebt Ley die Zierkirsche 'Schmittii' und die Sorte 'Rancho' von Prunus sargentii hervor.

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