Familie:Kind verschweigt Gefühle: Nachbohren bringt nichts

Fürth (dpa/tmn) - Kinder ordnen Gefühle oft anders ein als Erwachsene. Zieht sich das Kind in sein Zimmer zurück - angeblich, weil es müde ist -, haben Eltern vielleicht den Eindruck, dass Angst oder ein Konflikt dahintersteckt. Das Kind auszuquetschen, bringt Mutter und Vater aber nicht weiter.

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Fürth (dpa/tmn) - Kinder ordnen Gefühle oft anders ein als Erwachsene. Zieht sich das Kind in sein Zimmer zurück - angeblich, weil es müde ist -, haben Eltern vielleicht den Eindruck, dass Angst oder ein Konflikt dahintersteckt. Das Kind auszuquetschen, bringt Mutter und Vater aber nicht weiter.

Hinzu kommt: „Manchmal können Kinder ihre Gefühle selbst nicht in Worte fassen“, sagt Maria Große Perdekamp, Leiterin der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Kinder haben darüber hinaus ein feines Gespür und wollen Eltern nicht belasten oder in ihren Erwartungen enttäuschen. Was wirklich in ihnen vorgeht, halten sie deshalb zurück.

Haben Eltern das Gefühl, ihr Kind verschweigt ihnen etwas, sollten sie erst einmal abwarten. Zieht sich der Nachwuchs zurück, können sie fragen: „Darf ich nachher noch mal in dein Zimmer kommen?“ Nach einer Pause können sie das Thema noch einmal ansprechen und etwa sagen: „Ich könnte mir vorstellen, dass es dir so und so geht...stimmt das?“. Gehen Sohn oder Tochter darauf nicht ein, müssen Eltern das akzeptieren. „Gefühle sind wie ein Tresor, für den man die Zahlenkombination kennen muss. Dran rütteln bringt nix“, erklärt Große Perdekamp.

Nicht zuletzt lernen Kinder den Umgang mit ihren Gefühlen in der Familie. Wird offen über Emotionen geredet, und sind keine Empfindungen tabu, hat das Kind gute Chancen, seine Gefühle benennen zu lernen. 

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