Rostock:Forstamt macht Kunden Wildbret schmackhaft

Lesezeit: 1 min

Das Stadtforstamt Rostock schlägt neue und nachhaltigere Wege bei der Wildvermarktung ein. Im Stadtforst zur Strecke gebrachte Rehe, Rothirsche und Wildschweine...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Wiethagen (dpa/mv) - Das Stadtforstamt Rostock schlägt neue und nachhaltigere Wege bei der Wildvermarktung ein. Im Stadtforst zur Strecke gebrachte Rehe, Rothirsche und Wildschweine sollen künftig zerlegt und küchenfertig vakuumiert verkauft werden, teilte das Amt am Donnerstag mit. Bisher seien nur komplette Tiere an Wildhändler oder Stammkunden vermarktet worden. Es bleibe allerdings dabei, dass der Kunde, ob privater Haushalt oder Gastronomie, alles von einem Tier abnehmen müsse, sagte Forstamtsmitarbeiterin Angelika Stoll. „Alles ist essbar.“ Es wäre nicht nachhaltig, nur edle Fleischstücke zu verkaufen. Nachhaltig seien auch die kurzen Vermarktungswege und der Verzicht auf bleihaltige Munition im Stadtforst.

Mit dem neuen Angebot wolle die Stadt trotz geschlossener Gaststätten Wildbret aus der Region an die Kunden bringen. Die Gastronomie ist generell der Hauptabnehmer für Wildfleisch in Deutschland. Wild sei auch ein gesunder Weihnachtsbraten, sagte Stoll.

Die Stadt hat nach Angaben von Forstamtsleiter Jörg Harmuth für die neue Vermarktungsstrategie in einen Zerlegeraum und eine zweite Kühlzelle investiert. Fünf Mitarbeiter wurden in der Zerlegung weitergebildet. Die Kunden bestellen das Fleisch per Mail und werden informiert, wenn ein passendes Stück für sie zum Abholen in der Revierförsterei Hinrichshagen bereitliegt.

Vom Reh könne der Kunde mit sieben bis acht Kilogramm Fleisch rechnen, bei Wildschwein und Rothirsch könne es deutlich mehr sein, sagte Stoll. Ein Kilogramm Schwarz- oder Rotwild koste sieben Euro, ein Kilogramm Rehwild zwölf Euro. Damit sind die Preise nach einem Einbruch zu Beginn der Corona-Pandemie wieder deutlich gestiegen. Sie waren im Keller, weil die Gastronomie wegen der Schließung nichts abnehmen konnte und die Kühlhäuser voll waren.

Die neue Kühlzelle ist der Sprecherin zufolge gut gefüllt. Pro Jagdjahr würden in der Rostocker Heide etwa 85 Rothirsche, 150 Rehe und 400 Wildschweine erlegt. Das seien rund 16 Tonnen Wildfleisch.

Trotz der Corona-Pandemie dürfen Gemeinschaftsjagden stattfinden. Wegen der Afrikanischen Schweinepest seien sie auch dringend notwendig, um den Schwarzwildbestand zu reduzieren, sagte Stoll. In diesem Jahr entfalle jedoch das jagdliche Brauchtum.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: