Erben im Osten:So ein kleiner Stich im Herzen

Birthler

Die Eigentumswohnung in Berlin sei ihre "Sparbüchse", sagt die frühere Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler.

(Foto: Regina Schmeken)

In den kommenden Jahren werden große Vermögen von einer Generation an die nächste vererbt. Nur im Osten gehen viele leer aus. Begegnungen mit Menschen, die diese Ungerechtigkeit umtreibt.

Von Cerstin Gammelin

Was soll ich machen, fragt Anni Elsa K., ihre Stimme zittert am Telefon. "Wenn ich mehr als 2000 Euro Steuern nachzahlen soll, ist das Ersparte weg." Alles, was sie zurückgelegt habe. Die Rentnerin, Jahrgang 1922, ist überwältigt von dem Brief des Finanzamts. Ein Leben lang war es ihr das Wichtigste, selbstbestimmt zu leben, alle Rechnungen habe sie bezahlt: Und nun soll sie Steuerschulden haben? Und wenn sie die ausgleiche, wer bezahlte ihre Beerdigung? "Mach dir keine Sorgen, das übernehme ich", antwortet die Enkelin. "Und das dauert ja noch. Zuerst kommt mal der 100. Geburtstag." Die Rentnerin lässt sich nicht beruhigen. "Ich wollte euch doch auch was hinterlassen."

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Antonis Schwarz

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